Einsparmöglichkeiten bei Kliniken zur Diskussion
14.06.2014
Nachdem bekannt wurde, dass sich die Finanzlage der gesetzlichen Krankenkassen verschlechtert hat, rücken Einsparmöglichkeiten bei den Kliniken stärker in den Fokus der politischen Diskussion. Es wird vor zu starken Einsparungen bei den Krankenhäusern gewarnt.
Krankenkassen machen Millionenverluste
Die größten gesetzlichen Krankenkassen machen Millionenverluste. Erstmals seit Jahren haben sie in den ersten drei Monaten 2014 wieder ein Minus eingefahren und verbuchten insgesamt Verluste von 317 Millionen Euro, wie ihr Verband vdek am Freitag mitteilte. Angesichts der beginnenden schlechteren Finanzlage rücken nun Einsparmöglichkeiten bei den Kliniken stärker in den Fokus der politischen Diskussion.
Einsparungen bei Krankenhausbetten
Gegenüber der „Passauer Neuen Presse“ (PNP) wies der Gesundheitsökonom Jürgen Wasem von der Universität Duisburg-Essen auf Überkapazitäten hin: „Obwohl in den letzten 20 Jahren 150.000 Betten abgebaut worden sind, haben wir jetzt eine Auslastung von lediglich 75 Prozent.“ Das sei teuer. „Und da lassen sich sicherlich erhebliche Einsparungen vornehmen.“
SPD-Politiker warnt vor zu starken Einsparungen
Vor zu starken Einsparungen bei den Krankenhäusern warnte der SPD-Fraktionsvize Karl Lauterbach. Der „Münsterschen Zeitung“ sagte er: „Die Kliniken dürfen nicht zur Sparbüchse werden.“ Es sein zwar bei Krankenhausbetten und Operationen Einsparungen möglich und notwendig, doch es müsse in den Kliniken auch mehr Pflegepersonal geben und eine insgesamt bessere Vergütung, so Lauterbach. Der Experte setzt darauf, dass die beschlossene Finanzreform zu mehr Wettbewerb zwischen den Kassen und damit zu einer Begrenzung der Kosten führt. „Die Kassen haben ab 2015 einen echten Anreiz zu sparen, weil sie sonst ihren Beitragssatz erhöhen müssen“, erläuterte Lauterbach.
Sparkurs der Krankenkassen erwartet
Bereits in den vergangenen Wochen war angesichts der schwarz-roten Kassen-Finanzreform ein Sparkurs der Krankenkassen erwartet worden. So war etwa von Sozialverbänden und Vertretern des Gesundheitssektors davor gewarnt worden, dass Krankenkassen wegen des steigenden SpardrucksLeistungen einschränken könnten. (ad)
Bild: Michael Staudinger / pixelio.de
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