Kolumnistin wird durch TV-Experiment zur meistgehassten Frau Großbritanniens
08.01.2015
Die britische Kolumnistin Katie Hopkins sorgt derzeit für Streit und Diskussionen in ganz Großbritannien. Der Grund: Die streitbare Britin hatte einen fragwürdigen Selbstversuch durchgeführt, um zu belegen, dass dicke Menschen für ihr Übergewicht selbst verantwortlich seien. Durch Sätze wie „Du kannst nicht fett und glücklich sein“ hatte sie tausende Menschen gegen sich aufgebracht und es zum Titel der "meistgehassten Frau Großbritanniens" gebracht.
20 Kilo Zunahme in nur drei Monaten
„Übergewichtige Menschen treiben unser Gesundheitssystem in den Bankrott." „Dicke sollen dafür zahlen, dass sie so fett sind." Mit Sätzen wie diesen hat sich die Kolumnistin Katie Hopkins bei tausenden Briten unbeliebt gemacht und es zur „meistgehassten Frau Großbritanniens" gebracht. Der Hintergrund: Hopkins hatte in ihrer TV-Dokumentation "My Fat Story" ein gewagtes Experiment durchgeführt, indem sie innerhalb kürzester Zeit erst viel zunahm, um dann die überschüssigen Pfunde im gleichen Zeitraum wieder loszuwerden. Wie die im Januar vom Sender TLC ausgestrahlte Dokumentation zeigt, hatte die 39-Jährige dabei zunächst 20 Kilogramm zugenommen – was einem Anteil von 30% ihres Ursprungsgewichts gleichkam. Um dies in nur drei Monaten zu schaffen, veranstaltete die Britin regelrechte „Fressorgien“, in denen sie sich von Mengen an Fast Food, Süßigkeiten, Kuchen und Chips ernährte. So kam sie statt der normalen 2000 auf 6500 Kalorien am Tag – ohne sich jedoch mehr zu bewegen, stattdessen verbrachte sie den Tag vorrangig im Sitzen.
Dicke brauchen lediglich „Tritt in den Hintern“
Im zweiten Teil ihres Selbstversuchs nahm Hopkins die 20 Kilo im gleichen Zeitraum wieder ab – mit einem fragwürdigen Ziel: Denn wie sie in einem Interview mit dem Sender CNN erklärte, wollte sie damit aufzeigen, dass Dicke für ihr Übergewicht selbst verantwortlich seien. „Wir haben viel zu lange die Entschuldigungen geduldet, warum Menschen dick sind“, so die Meinung der Kolumnistin. „Die Institutionen bieten ständig Ausreden, aber was dicke Menschen brauchen, ist ein Tritt in den A…", so die Britin weiter gegenüber „The Telegraph“. Eine gewagte These, die viele Gemüter erzürnt – und die Lager spaltet. Unabhängig von der eigenen Meinung, spricht Hopkins mit ihrem Selbstversuch in jedem Fall ein brisantes Thema in ihrer Heimat an, denn jeder Vierte gilt in Großbritannien als fettleibig.
Übergewicht kann vielfältige Gründe haben
Wie Hopkins in „My Fat Story" dokumentierte, hatte sie die 20 überschüssigen Kilo angeblich ohne ohne Personaltrainer oder Fitnessstudio wieder verloren, sondern stattdessen lediglich dadurch, dass sie sich wieder mehr bewegte und weniger aß. Während dies für die Britin belegte, dass Abnehmen ein „Kinderspiel“ sei, sorgte dieser Punkt unter den Kritikern für hitzige Diskussionen. Denn was die umstrittene Frau nicht berücksichtigte, war, dass Übergewicht vielfältige Gründe haben kann, wie zum Beispiel Stoffwechsel- oder Hormonstörungen, Stress oder eine vorausgegangene Schwangerschaft. Dementsprechend würde nicht in jedem Fall die einfache Formal „weniger essen = weniger Gewicht“ gleich zum Abnahme-Erfolg führen. Für Hopkins jedoch kein Grund, ihre Meinung zu ändern: „Ich sage die Dinge, die Leute denken, aber nicht sagen“, so die Britin gegenüber dem „Telegraph“. (nr)
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
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