Hähnchenfleisch häufig mit Campylobacter kontaminiert
Hähnchenfleisch ist häufig mit Campylobacter belastet. Inzwischen sind die Keime noch vor den Salmonellen die häufigsten bakteriellen Erreger von Durchfallerkrankungen in Deutschland. Das haben die Ergebnisse der amtlichen Lebensmittelüberwachung 2016 bestätigt, die das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) kürzlich vorgestellt hat.
Bei Salmonellen waren EU-weite Handlungshinweise in Geflügelbeständen offenbar erfolgreich: Die Belastung mit Salmonellen war ähnlich niedrig wie im Vorjahr: Knapp 5 Prozent des frischen Hähnchenfleisches und knapp 7 Prozent der Schlachtkörper waren verunreinigt. Außerdem haben die Kontrolleure 304 Proben Rohmilch aus Zapfautomaten direkt vom Bauern untersucht. In 10 Prozent wurden für die Gesundheit bedenkliche Keime wie Listerien nachgewiesen, und jede fünfte Probe hatte eine hohe Gesamtkeimbelastung.
Ob Geflügelfleisch oder Rohmilch – der Verbraucher kann das gesundheitliche Risiko im eigenen Haushalt deutlich minimieren. So sollte Geflügelfleisch immer nur gut durchgegart gegessen werden. Achten Sie bei der Verarbeitung auf Hygiene. Alle Küchengeräte, die mit rohem Geflügel in Kontakt kommen, gründlich mit heißem Wasser und Spülmittel oder in der Spülmaschine bei mindestens 60 Grad reinigen. Auch die Hände müssen gründlich gewaschen werden. Rohmilch sollte vor dem Verzehr unbedingt abgekocht werden.
Im Jahr 2016 hat die amtliche Lebensmittelüberwachung über 519.000 Betriebe kontrolliert und mehr als 376.000 Lebensmittelproben ausgewertet. Die Lebensmittelüberwachung in Deutschland erfolgt risikoorientiert. Das bedeutet, Betriebe mit einem höheren Risiko werden häufiger kontrolliert. Ähnlich wie in den Vorjahren haben die Kontrolleure bei jedem vierten Unternehmen Verstöße festgestellt. Zumeist wurden die allgemeine Betriebshygiene (49 %), die Lebensmittelkennzeichnung und -aufmachung (25 %) und Mängel im Hygienemanagement (22 %) beanstandet.
Heike Kreutz, bzfe
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