Experten-Tipps: Obst und Gemüse sollten immer gewaschen werden
Pflanzliche Kost ist gesund, denn sie enthält zahlreiche Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe sowie wichtige Mineral- und Ballaststoffe. Gesundheitsexperten raten dazu mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse täglich zu verzehren. Die verschiedenen Sorten sollten jedoch unbedingt gewaschen werden. Auf ihnen lauern nämlich gesundheitsgefährdende Keime.
Pflanzliche Kost ist gesund
Ernährungsexperten verweisen immer wieder darauf, wie wichtig pflanzliche Kost für unsere Gesundheit ist. Auch in Studien werden dazu stets neue Erkenntnisse gewonnen. So weisen neuere Untersuchungen darauf hin, dass Obst und Gemüse das Herz gesund halten. Es ist auch schon länger bekannt, dass das Risiko, einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden, umso geringer ist, je höher der Gemüse- und Obstverzehr ist. Außerdem helfen bestimmte Pflanzenstoffe in Obst und Gemüse beim Abnehmen, wie Forscher herausgefunden haben.
Zwei große Gefahrenquellen: Bakterien und Pestizide
Zwar stagniert der Obst- und Gemüsekonsum der Deutschen, doch er befindet sich auf einem relativ hohen Niveau. „Mehr als 92 kg Gemüse und 70 kg Obst isst jeder Deutsche durchschnittlich pro Jahr“, schreibt die Reinigungsexpertin Roxanna Pelka des Portals Helpling, die erklärt, „worauf es beim Hygiene-Check im heimischen Obstkorb ankommt und warum selbst Avocados und Mangos ein ausgiebiges Waschprogramm bitter nötig haben“. Der Expertin zufolge ist unser Obst und Gemüse tagtäglich vor allem zwei großen Gefahrenquellen ausgesetzt: Bakterien und Pestiziden!
Belastete Früchte können gesundheitliche Beschwerden verursachen
Greenpeace hat in den vergangenen Jahren des Öfteren darauf hingewiesen, dass Obst und Gemüse mit Pestiziden belastet ist. Der Umweltorganisation zufolge werden allein in Deutschland über 30.000 Tonnen Pestizid-Wirkstoffe pro Jahr verspritzt, um die Haltbarkeit von Früchten zu gewährleisten. Laut dem Bundesamt für Verbraucherschutz sind vor allem Birnen, Paprika, Kartoffeln und Salate betroffen. Wie es in dem Blog heißt, können diese Sorten nach dem Verzehr Magenkrämpfe sowie Fieber verursachen und sogar zu Lebensmittelvergiftungen, Asthma oder Diabetes führen. Auch der Supermarkt wird zum Keimherd. „Bleiben Sie einfach ein paar Minuten länger in der Obstabteilung stehen und beobachten Sie die anderen Kunden. Wie viele halten ihre Nase an die Mangos oder überprüfen mal eben die Festigkeit der Avocado?“ fragt Pelka. Dabei werde oft vergessen, dass sich alleine auf den Händen über 4.700 unterschiedliche Bakterienarten befinden.
Obst und Gemüse vor dem Verzehr immer waschen
Daher gilt die Devise: Obst und Gemüse sollten stets gewaschen werden. Laut der Reinigungsexpertin entfernt kaltes Wasser bereits nach 15 Sekunden 98 Prozent der Bakterien. Wenn die Früchte jedoch zu lange abgespült werden, könne sich die natürliche Schutzschicht lösen und so die darin enthaltenen Vitamine verloren gehen. Da sich Bakterien besonders gern auf feuchtem Obst vermehren, sollten die Lebensmittel erst kurz vor dem Verzehr abgewaschen werden. Kernobst wie Äpfel und Birnen sollten grundsätzlich nicht geschält, sondern gründlich abgewaschen werden, da sich in der Schale die meisten Nährstoffe befinden. Aus demselben Grund gilt auch für Tomaten: Lieber nicht schälen.
Besondere Vorsicht bei Beerenfrüchten
Bei Beerenfrüchten ist besondere Vorsicht geboten. Die weichen Früchte werden am besten in ein Wasserbad gelegt, weil die empfindlichen Beeren sonst unter einem harten Wasserstrahl kaputt gehen können. Danach kann man sie auf einem Küchenpapier abtropfen lassen. Bei Gemüsesorten mit rauer Oberfläche wie Kartoffeln, Möhrchen, Radieschen wird der Dreck einfach mit einer Gemüsebürste oder einem Pinsel weggebürstet. Danach abwaschen, schälen und erneut abwaschen. Auch in Fertigsalaten finden sich oft Keime und Pestizide. Zudem werden die Blätter häufig mit Hefen und anderen Schimmelpilzen belastet, die zu Magen-Darm-Beschwerden führen können. Salatblätter sollten daher direkt in kaltes Wasser gelegt werden, sodass der Vitamin-C-Gehalt nicht abgespült wird. Anschließend in einer Salatschleuder trocknen. Dazu empfiehlt sich ein Dressing aus Essig und Öl. Essig vermindert das Keimwachstum und der Salat bleibt dadurch länger appetitlich
Beim Schälen und Schneiden gelangen Schadstoffe in das Obst
Brokkoli und Blumenkohl bieten durch die vielen kleinen Röschen die ideale Umgebung für Dreck und Keime. Die Röschen werden daher am besten in einer Schüssel mit kaltem Wasser für circa zwei Minuten eingeweicht und anschließend noch einmal unter laufendem Wasser abgespült. Bei manchen Obstsorten wie Melone, Mango oder Avocado wird die Schale zwar nicht mitgegessen, sie sollten aber dennoch unbedingt gewaschen werden. Beim Schälen und Schneiden können nämlich Schadstoffe, die sich außen auf der Frucht befinden, über das Messer ins Fruchtfleisch gelangen. Die Schale wird deshalb vorher ausgiebig mit warmem Wasser abgespült. Für die besonders Gründlichen hat Pelka einen weiteren Rat parat: „Vermischen Sie einen Esslöffel weißen Essig und etwas Zitronensaft in einer Sprühflasche und geben eine Tasse Wasser dazu. Sprühen Sie nun die Schale von Melone & Co. mit der Zitronen-Essig Mischung ein und lassen diese für ca. 10 Minuten einwirken.“ Dann die gesäuberte Frucht nur noch gründlich mit Wasser abspülen. (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.