Frühsportler sollte vor der Anstrengung Kohlenhydrate aufnehmen
22.08.2012
Frühsport erfreut sich bei vielen Deutschen hoher Beliebtheit. Doch einige Grundregeln sind beim morgendlichen Schwimmen, Laufen oder Radfahren zu beachten, damit der Frühsport nicht zu einer Belastung für den Körper wird. Wie Professor Ingo Froböse vom Zentrum für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln erklärte, sollte in keinem Fall mit leerem Magen der Frühsport gestartet werden, da ansonsten negative gesundheitlich Folgen drohen.
Nach Aussagen des Sportmediziners sollte ungefähr zwanzig Minuten vor dem Frühsport ein lauwarmes Glas Wasser getrunken und der Körper mit Kohlenhydraten für die anstehende Belastung versorgt werden. Zu dem Wasser eine Banane essen, sei „wenig belastend und energetisch sinnvoll“, so Froböse weiter. Bis heute hält sich laut Aussage des Experten die Annahme, dass Frühsport besonders hilfreich beim Fettverbrennen ist, doch dies sei ein Irrglaube. Denn die „Fettverbrennungsprozesse müssen erarbeitet werden“ und „Fette verbrennen nur im Fegefeuer der Kohlenhydrate“, so Froböse. Untrainierte Anfänger können dem Experten zufolge ihre Fette gar nicht sofort verbrennen.
Gesundheitliche Beschwerden durch Energiemangel beim Frühsport
Viele Frühsportler glauben, dass die morgendliche Bewegung sofort an den Fettpolstern nagt, „weil die Zuckerreserven über Nacht aufgebraucht wurden und der Nachschub noch fehlt“ , erklärte der Sportmediziner. Dies sei jedoch ein Irrtum. Vielmehr könne der Körper ohne entsprechendes Training die Fette nicht sofort verbrennen und den Betroffenen drohe ein Energiemangel, mit entsprechend negativen gesundheitliche Konsequenzen. Rennen Frühsportler mit leerem Magen los, ist unter Umständen nicht nur die Energiezufuhr zu gering, sondern auch die inneren Organe werden durch die ungewohnte Anstrengung und die fehlende Nahrung gereizt. So könne „der Magen dann ganz sensibel“ werden, erläuterte der Sportmediziner. Hinzu komme eine mögliche Unterversorgung des Gehirns, was Schwindel und Wahrnehmungsstörungen hervorrufen kann. Dies sei vor allem der Fall, wenn die Flüssigkeitsspeicher leer sind, erklärte Froböse. Daher sollte der Körper vor dem Frühsport mit einem Glas lauwarmen Wasser und etwas Kohlenhydraten versorgt werden. Wasser aus dem Kühlschrank sei grundsätzlich nicht zu empfehlen, da dies bei Zimmertemperatur wesentlich besser verträglich ist, so der Experte weiter.
Frühsport braucht Zeit
Frühsportler sollten sich für die körperlichen Aktivitäten am Morgen laut Aussage des Experten dringend genug Zeit nehmen, um sich angemessen auf die Anstrengung vorzubereiten und anschließend ausreichend zu regenerieren. Laut Froböse sind hier inklusive Frühstück etwa zwei bis zweieinhalb Stunden einzuplanen. Hetzen und den Frühsport noch schnell vor der Arbeit erledigen, sei hingegen der falsche Weg. Denn auch die Muskulatur braucht morgens etwas Zeit, um in Gang zu kommen. Nach dem Frühsport empfiehlt der Experte Dehn- und Entspannungsübungen sowie eine entspannte Dusche. Im Anschluss sollten die Frühsportler gemütlich Frühstücken, wobei zum Beispiel eine Schale Müsli mit Obst besonders gut geeignet sei, betonte Froböse.
Ausdauersportarten besonders gut für Frühsport geeignet
Bei den Sportarten, die sich für Frühsportler eignen, sind die Ausdauersportarten weit vorne. Weniger empfehlenswert seien hingegen Sportarten wie Tennis, Fußball oder Squash, weil diese zu Höchstleistungen anspornen und gleichzeitig eine Niederlage den ganzen Tag mitgeschleppt wird. Ebenfalls ungeeignet ist Kraftsport, bei dem der Blutdruck schnell nach oben geht. Wer es beim Frühsport übertreibt, brauche im Zweifelsfall den ganzen Tag, um sich wieder zu erholen. Der Experte rät daher nur zu moderater Anstrengung, wobei „eine subjektive Unterforderung das richtige Maß“ sei. Auch sollten sich Eulen-Menschen nicht gegen das eigene Naturell und den Biorhythmus zum Frühsport zwingen. Was für die Frühaufsteher des Lärchen-Typs geeignet ist, kann den Spätaufstehern des Eulen-Typs erhebliche Beschwerden bereiten, erläuterte Froböse. (fp)
Bild: Matthias Balzer/ Pixelio.de
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