Einfuhrwarnung aufgrund Afrikanischer Schweinepest in Russland und der Ukraine
07.08.2012
Warnung vor Schweinefleisch aus der Ukraine und Russland. Aufgrund der Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) sollten derzeit keine Schweinefleisch-Erzeugnisse aus Russland und der Ukraine importiert werden, so die aktuelle Mitteilung des Ministers für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz in Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Till Backhaus (SPD).
Der Agrarminister Mecklenburg-Vorpommerns sieht laut Mitteilung des Ministeriums „das Vordringen der Seuche nach Westen mit großer Sorge.“ Seit dem Jahr 2007 habe sich ASP „von Afrika nach Armenien, Georgien und Russland“ ausgebreitet. Anschließend „verbreitete sich die ASP unkontrolliert innerhalb Russlands und von dort nach Westen“, so die aktuelle Meldung. Vermutlich haben Urlauber die Erreger von Russland aus in die Ukraine eingeschleppt, wo Ende letzten Monats in der Ortschaft Komyshuvatka, etwa 170 km von der russischen Grenze entfernt, das Virus in einem Hausschweine-Kleinstbestand nachgewiesen wurde. Zuvor galt die Ukraine stets als frei von der Afrikanischen Schweinepest. Nun könnte die Tierseuche im Gepäck von Reisenden auch nach Deutschland gelangen, so die Sorge von Backhaus.
Mögliche Übertragung der Afrikanischen Schweinepest über Speiseabfälle
Osteuropa-Reisende forderte der Agrarminister Mecklenburg-Vorpommerns daher eindringlich dazu auf, keine Schweinefleisch-Erzeugnisse aus Russland oder der Ukraine mitzubringen. Salami oder Würstchen im Reisegepäck sind demnach tabu. Auch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz warnte vor der Einfuhr der Schweinefleischprodukte aus Russland oder der Ukraine. Zwar sei die „Einfuhr von lebenden Schweinen und Schweinefleischerzeugnissen aus den betroffenen Staaten in die EU“ ohnehin verboten, doch könnten die Erreger auch von Urlaubern „über Lebensmittel wie Schweinefleisch, Rohwürste oder Salami eingeschleppt werden“, so die Mitteilung des Bundesverbraucherschutzministeriums in Berlin. Werden belastet Fleischprodukte nach Deutschland importiert, könnten sie „beispielsweise als Speiseabfälle an Haus- und Wildschweine gelangen“, erläuterte das Ministerium. So gelten in Russland verseuchte Schiffsproviant-Abfälle, die in Hafennähe lagerten, als Ursache der ASP-Ausbreitung.
Katastrophale Folgen bei Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland
Nur durch die konsequente Unterlassung der Einfuhr von potenziell belasteten Schweinefleisch-Erzeugnissen, „können wir unseren Schweinebestand vor der verheerenden Tierseuche und den sich zwangsläufig ergebenden Beeinträchtigungen des Handels schützen“, betonte Dr. Till Backhaus. Erreichen die Erreger Deutschland, drohen laut Aussage des Ministers „katastrophale Folgen“, da bisher „anders als gegen die Klassische Schweinepest, die in den 90er Jahren unser Land heimgesucht hat, zur Bekämpfung dieser Pest kein Impfstoff zur Verfügung“ steht. Zwar ist die Afrikanische Schweinepest für den Menschen ungefährlich, doch „in Schweinebeständen kann sie schwerwiegende Auswirkungen haben, wie das Geschehen in der Russischen Föderation bereits gezeigt hat“, so die Mitteilung des Bundesverbraucherschutzministeriums. Effizient könne das ASP-Virus derzeit nur durch Tötung und unschädliche Beseitigung der Schweine bekämpft werden.
Maßnahmen gegen die Afrikanische Schweinepest
Um zu verhindern, dass die Afrikanische Schweinepest in die Europäische Union eingeschleppt wird, wurden bereits zahlreiche Maßnahmen auf nationaler und EU-Ebene getroffen. Beispielsweise erfolgen an den Außengrenzen der EU verstärkte Kontrollen und die Krisenpläne zur Bekämpfung von Tierseuchen wurden angepasst, berichtet das Bundesverbraucherschutzministerium. Aber auch in der EU haben einzelne Regionen seit Jahrzehnten mit der ASP zu kämpfen. In Italien versuchen die Verantwortlichen seit 30 Jahren vergeblich, die ASP auf Sardinien zu tilgen und erst kürzlich wurde die gesamte Insel vom Handel mit Schweinen und Schweinefleisch ausgeschlossen. (fp)
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