Zusammenschluss verhindert Zusatzbeitrag bei der Vereinigten IKK
15.06.2011
Der geplante Zusammenschluss der IKK Classic mit der Vereinigten IKK verhindert vorerst eine Erhebung eines Zusatzbeitrages. Heute stimmte der Verwaltungsrat der Vereinigte IKK einer Fusion zu. Noch vor einigen Wochen hatte die Spitzen der Krankenkassen die Einführung eines rückwirkenden Zusatzbeitrages beschlossen, falls der anvisierte Zusammenschluss scheitere. Denn erst Ende März waren Fusionsverhandlungen zwischen beiden Kassen gescheitert.
Der Verwaltungsrat der Vereinigten IKK hat dem Zusammenschluss mit der IKK Classic zugestimmt. Das teilte ein Sprecher der Vereinigten IKK am Dienstag mit. Im Vorfeld hatte die größte Innungskrankenkasse der Vereinigten IKK ein Fusionsangebot unterbreitet. Bereits Anfang Juli 2011 soll die Fusion von beiden Kassenspitzen unter Dach und Fach gebracht werden, damit die Vereinigung noch in diesem Jahr vollzogen werden kann. Ist die Fusion vollzogen, so entsteht damit die größte Innungskasse Deutschlands, die sich besonders für Handwerker und Angestellte von Mittelstandbetrieben einsetzt.
Noch vor gut einem Jahr war die Vereinigte IKK aus einem Zusammenschluss der duna IKK und der IKK Nordhrein hervor gegangen. Damals erhofften sich die Verwaltungsräte eine deutliche Stabilisierung auf dem Krankenkassenmarkt. Im Mai kündigte die Vereinigte IKK einen Zusatzbeitrag an, der ab August rückwirkend zum ersten April 2011 erhoben werden sollte. Acht Euro sollten die Versicherten zusätzlich zu ihren regulären Beiträgen monatlich bezahlen. Somit hätten die Versicherten auf einen Schlag 40 Euro zahlen müssen. Allerdings konnte nunmehr die Einführung des Zusatzbeitrages verhindert werden. „Das fusionierte Unternehmen bleibt bis zum Jahr 2013 ohne Zusatzbeitrag.“ hieß es am Dienstagnachmittag.
Die gemeinsam gebildete Krankenkassen belegt den sechsten Platz im Ranking der gesetzlichen Krankenkassen. Nach Meinung von Experten verfügt die neue Kasse über einen finanzielles Haushaltsvolumen von rund 8,2 Milliarden Euro jährlich.
Bei der Vereinigten IKK sind derzeit 3,6 Millionen Menschen krankenversichert. Bei der IKK Classic sind derzeit rund 1,9 Millionen Menschen versichert. Das Haushaltsvolumen der Kasse beträgt rund 4,1 Milliarden Euro. Rund 3000 Menschen arbeiten in Vollzeit für die Krankenkasse mit Hauptsitz in Dresden. In der Vereinigten IKK sind etwa 1,7 Millionen Menschen krankenversichert. Die Kasse verfügt über einen Haushaltsvolumen von 4,1 Millionen Euro. Rund 3500 Mitarbeiter sind bei der Vereinigten IKK beschäftigt. Ob durch den Zusammenschluss die Mitarbeiterzahl reduziert wird und ob weitere Einsparungen folgen, ist bislang nicht bestätigt. Auch der gemeinsame Vorstand ist noch nicht beschlossen. Für die Versicherten ändert sich zunächst nichts. Sie werden lediglich in einem Anschreiben auf die Fusion hingewiesen. Wie der Name der neuen Kasse lautet, ist ebenfalls noch unklar. Insider gehen davon aus, dass die Kasse den Namen „Vereinigte IKK“ tragen wird. (sb)
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