Tierseuche: Verbrauchern droht keine Gefahr durch Afrikanische Schweinepest
Viele Menschen sorgen sich, dass die derzeit in Osteuropa grassierende Afrikanische Schweinepest (ASP) demnächst auch nach Deutschland kommt. Die hochansteckende Krankheit verläuft für Schweine meist tödlich. Für den Menschen stellt sie jedoch keine Gesundheitsgefahr dar. Darauf macht das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) aufmerksam.
Afrikanische Schweinepest könnte nach Deutschland eingeschleppt werden
Die ursprünglich in Afrika beheimatete Afrikanische Schweinepest (ASP) hat bereits vor Jahren die EU-Grenze überschritten. Derzeit grassiert sie in verschiedenen Ländern Osteuropas. Auch hierzulande besteht ein hohes Risiko für die Einschleppung der Krankheit. Verbraucher müssen sich dennoch keine Sorgen machen. Denn der Erreger ist laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) nicht auf den Menschen übertragbar.
Keine Gesundheitsgefahr für den Menschen
Die derzeit in Osteuropa grassierende Afrikanische Schweinepest (ASP) könnte sich bald auch in Deutschland verbreiten.
Für den Menschen stellt die Krankheit aber keine Gesundheitsgefahr dar: „Der Erreger der ASP ist nicht auf den Menschen übertragbar“, erklärt Professor Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) in einer Presseinformation.
„Weder vom direkten Kontakt mit kranken Tieren noch vom Verzehr von Lebensmitteln, die von infizierten Haus- oder Wildschweinen stammen, geht ein Risiko für die Gesundheit aus.“
In der Vergangenheit war im Zusammenhang mit der ASP immer wieder vor tierischen Mitbringseln gewarnt worden.
So wurde etwa vor Jahren darauf hingewiesen, kein Schweinefleisch aus Russland oder der Ukraine einzuführen.
Verschiedene Übertragungswege
Erreger der ASP ist ein Virus, das Wild- und Hausschweine befällt und das zu einer schweren, häufig tödlichen Erkrankung der Tiere führt. Der Erreger wird über direkten Kontakt, über Ausscheidungen infizierter Tiere oder über Zecken übertragen.
Das ASP-Virus ist in infizierten Wildtieren in afrikanischen Ländern heimisch. Doch auch in Südeuropa kommt es immer wieder zu Ausbrüchen. Seit 2007 breitet sich der Erreger von Georgien über Armenien, Aserbaidschan und Russland nach Nordwesten aus.
Im Baltikum wurden seit 2014 ASP-Fälle bei Wildschweinen und Ausbrüche bei Hausschweinen registriert. Außerdem wurde das Virus in Polen und der Tschechischen Republik nachgewiesen.
Fleisch stets hygienisch zubereiten
Der Erreger ist äußerst stabil und kann in Lebensmitteln über mehrere Monate infektiös bleiben.
Wenn nicht erhitzte Lebensmittel oder nicht erhitzte Lebensmittelreste, die von infizierten Tieren stammen, an nicht-infizierte Tiere verfüttert werden, kann das Virus daher in zuvor ASP-freie Regionen und damit auch in die Hausschweinbestände verbreitet werden.
„In nicht gegarten Schweineprodukten (z.B. Haus- oder Wildschweinsalami/-schinken) bleibt das Virus der ASP über längere Zeit stabil“, schreibt das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) in einer Mitteilung.
„Über das Verfüttern oder die unsachgemäße Entsorgung von entsprechenden Produkten, beispielsweise Wegwerfen von Resten an Rastplätzen, können sich Wildschweine mit dem Erreger infizieren“, so die Experten weiter.
Obwohl das ASP-Virus für den Menschen weder eine Gefahr noch ein Risiko darstellt, sollte Haus- und Wildschweinfleisch wie jedes andere rohe Fleisch stets hygienisch zubereitet werden, da es auch andere Erreger enthalten kann, empfiehlt das BfR.
Laut den Experten sollte es gekühlt aufbewahrt und vor dem Garen getrennt von anderen Lebensmitteln zubereitet werden. Beim Erhitzen sollte im Inneren des Fleischstücks eine Temperatur von 70 Grad oder höher für mindestens zwei Minuten erreicht werden. (ad)
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