Nebenwirkungen der ketogenen Ernährung
Menschen halten sich an die unterschiedlichsten Ernährungsformen, um gesünder zu leben oder Gewicht abzubauen. Manche dieser Ernährungsweisen bringen allerdings bestimmte gesundheitliche Probleme mit sich. Wenn Menschen auf eine ketogene Ernährung umsteigen, kann es beispielsweise in den ersten Wochen zu verschiedenen grippeähnlichen Symptomen kommen.
Bei der aktuellen Untersuchung der University of Tasmania wurde festgestellt, dass eine ketogene Ernährung innerhalb der ersten Wochen zu grippeähnlichen Symptomen führen kann. Die Ergebnisse der Studie wurden in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Frontiers in Nutrition“ veröffentlicht.
Grippeähnliche Symptome durch ketogene Ernährung
Eine Ernährungsumstellung soll zu gesundheitlichen Vorteilen beitragen. Bei einer ketogenen Ernährung stellen sich allerdings in den ersten Tagen der Ernährungsumstellung verschiedene grippeähnliche Symptome ein. Diese Symptome erreichen ihren Höhepunkt in den ersten sieben Tagen und lassen nach etwa vier Wochen wieder nach, so das Ergebnis der aktuellen Untersuchung. Dabei scheint der Schweregrad der Symptome zu variieren.
Ziele der ketogenen Ernährungsumstellung
Eine ketogene Ernährung wird häufig zu sich genommen, um einen Gewichtsverlust, eine verbesserte Kognition und eine bessere Gedächtnisleistung zu fördern. Manchmal versuchen Menschen sich durch eine solche Ernährung auch vor Krebs oder Typ-II-Diabetes zu schützen. Allerdings kann diese Form der Ernährung vielfach diskutierte Nebenwirkungen hervorrufen, welche manchmal auch als Keto-Grippe bezeichnet werden.
Informationen von 101 Menschen wurden ausgewertet
Für ihre Studie zu diesem Thema werteten die Forschenden die Informationen von 101 Personen aus 42 Online-Foren zum Thema Keto-Grippe aus, wie beispielsweise Symptome, Schweregrad und Zeitverlauf der Nebenwirkungen.
Warum stammten die ausgewerteten Daten aus sozialen Medien?
Die Forschenden konzentrierten sich auf soziale Medien, weil Diskussionen über Gesundheitsthemen hier weit verbreitet sind. So können die Erfahrungen von Menschen ausgewertet werden, welche bereits eine ketogene Ernährung ausprobiert haben. Die aktuelle Studie nutze Posts aus Online-Foren und analysierte deren Inhalt, um neue Erkenntnisse über die Nebenwirkungen der ketogenen Ernährung zu gewinnen.
Welche Nebenwirkungen traten auf?
In Übereinstimmung mit früheren medizinischen Forschungsarbeiten konnten verschiedene Berichte über Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten und Magen-Darm-Beschwerden nach der Einführung einer ketogenen Ernährung identifiziert werden. Darüber hinaus zeigen sie weitere häufige Symptome wie Müdigkeit, Übelkeit, Schwindel, Energiemangel, Ohnmacht und Veränderungen des Herzschlags. Oft trat mehr als ein Symptom auf, wobei sich die Schweregrade unterschieden.
Wann gingen die Nebenwirkungen zurück?
Die Ergebnisse dieser Studie bestätigen das plötzliche Auftreten von Symptomen, die in der ersten Woche ihren Höhepunkt erreichen und nach vier Wochen wieder abnehmen. Wenn sich die Symptome manifestierten, verschwanden sie meist innerhalb von etwas mehr als zwei Wochen wieder.
Einschränkungen der Studie
Die Ergebnisse dieser Studie beschränkten sich auf Konversationsstränge in Online-Foren, weshalb es keine bestätigenden Beweise dafür gab, dass die Ketonwerte erhöht waren. Ebenso sind die Erfahrungen der Menschen in Online-Foren möglicherweise nicht repräsentativ für den größeren Pool von Personen, die sich an eine ketogene Ernährung halten. Dennoch können die ermittelten Symptommuster wichtige Anhaltspunkte für künftige umfragebasierte Ansätze liefern, erläutern die Forschenden. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Emmanuelle C. S. Bostock, Kenneth C. Kirkby, Bruce V. Taylor, Jason A. Hawrelak: Consumer Reports of “Keto Flu” Associated With the Ketogenic Diet, in Frontiers in Nutrition (Veröffentlicht 13.03.2020), Frontiers in Nutrition
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.