Weniger Keuchhusten-Fälle – Krankheit bleibt gefährlich
Nachdem die Keuchhusten-Infekte in Deutschland im vorvergangenen Jahr einen neuen Höchststand erreicht hatten, ist die Zahl der Erkrankungen in Baden-Württemberg seit Jahresbeginn gesunken. Wie sich der Trend im Laufe des Jahres fortsetze, sei jedoch noch nicht abzusehen. Die Krankheit ist vor allem für kleine Kinder gefährlich.
Vor allem für Säuglinge gefährlich
Keuchhusten (Pertussis) tritt zwar ganzjährig auf, im Herbst und Winter sind die Infektionen jedoch allgemein etwas häufiger. Im Südwesten Deutschlands ist die Zahl der Keuchhusten-Fälle zum Jahresanfang allerdings gesunken. Nichtsdestotrotz bleibt die Kinderkrankheit, die auch bei Erwachsenen vorkommt, vor allem für Säuglinge gefährlich.
Derzeit kann noch keine Prognose abgegeben werden
In Baden-Württemberg ist die Zahl der Keuchhusten-Fälle zum Jahresanfang gesunken. Laut einem Bericht der „Stuttgarter Zeitung“ teilte das Regierungspräsidium Stuttgart mit, dass vom Jahreswechsel bis Anfang Februar landesweit 266 Fälle registriert wurden.
Den Angaben zufolge waren es im Vergleichszeitraum des Vorjahres mit 390 Erkrankungen deutlich mehr.
Der Behörde zufolge könnten allerdings keine Prognosen abgegeben werden. So früh im Jahr sei noch nicht abzusehen, inwieweit sich der Trend im weiteren Jahresverlauf fortsetze.
Langwieriger trockener Husten
Die Infektionskrankheit ist insbesondere für Säuglinge gefährlich, mitunter sogar lebensbedrohlich.
Die durch Bakterien verursachte Atemwegsinfektion führt bei Betroffenen anfangs zu leichten Erkältungsbeschwerden wie Schnupfen, Husten und Schwächegefühl.
Später ist ein langwieriger, trockener Husten typisch. Laut Gesundheitsexperten kommt es zu krampfartigen Hustenstößen, die oft mit einem keuchenden Einziehen der Luft enden.
Die zahlreichen Hustenanfälle treten bei vielen Patienten vorwiegend nachts auf. Normalerweise dauert eine Infektion etwa vier bis sechs Wochen.
Laut Medizinern lässt sich Keuchhusten lediglich im Frühstadium erfolgreich mit Antibiotika bekämpfen.
Experten rufen zur Schutzimpfung auf
Die Übertragung der hochansteckenden Krankheit „erfolgt durch Tröpfcheninfektion, die durch engen Kontakt mit einer infektiösen Person, durch große Tröpfchen innerhalb eines Abstandes bis zu ca. 1 Meter durch Husten, Niesen oder Sprechen erfolgen kann“, schreibt das Robert Koch-Institut (RKI) auf seiner Webseite.
Die Inkubationszeit beträgt meist neun bis zehn Tage (Spanne: sechs bis 20 Tage).
Wichtig sei vor allem die Vorsorge. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt, die aus vier Impfdosen bestehende Grundimmunisierung gegen Keuchhusten ab einem Alter von zwei Monaten zu starten und spätestens bis zum 14. Lebensmonat abzuschließen.
Im Alter von fünf bis sechs sowie von neun bis 17 Jahren sollte die Impfung jeweils einmal aufgefrischt werden.
Auch „Alle Erwachsenen sollten einmalig gegen Pertussis geimpft werden“, so das RKI. Nicht nur um sich selbst vor einer Erkrankung zu schützen, sondern auch um andere Personen vor einer Infektion zu bewahren.
„Dies ist vor allem für Säuglinge von Bedeutung“, erläutern die Experten. Denn: „Säuglinge können erst ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat gegen Pertussis geimpft werden und besitzen keinen natürlichen Nestschutz gegen die Krankheit. Sie sind deshalb auf die passive Schutzwirkung durch eine Immunisierung der sie umgebenden Menschen angewiesen.“ (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.