Eltern können Kinder beim Laufenlernen vorsichtig unterstützen
Der Zeitpunkt, ab dem Kinder ihre ersten Schritte alleine gehen, kann deutlich variieren. Während manche schon im Alter von einem Jahr relativ gut laufen können, brauchen anderen länger als anderthalb Jahre, um das Gehen zu lernen. Viele Eltern machen sich hier Sorgen, wenn das eigene Kind scheinbar partout nicht laufen will. Es besteht jedoch die Möglichkeit, die Entwicklung der Kleinen an dieser Stelle vorsichtig zu unterstützen, berichtet die Nachrichtenagentur „dpa“ unter Berufung auf die Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (BKE).
Viele Eltern warten unruhig auf den Beginn des selbstständigen Laufens bei ihrem Kind, sobald die gleichaltrigen Kinder ihre ersten Schritte tun. Doch hier ist es wenig sinnvoll, sich auf einen Zeitpunkt zu fixieren, an dem das Kind laufen können muss, so Maria Große Perdekamp von der Online-Beratung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung in der Mitteilung der „dpa“. Der Expertin zufolge, sollten, „Eltern sich keinesfalls Druck machen, wenn das Kind am ersten Geburtstag noch nicht laufen kann.“ In der Regel würden Kinder zwischen dem 10. und 15. Monat Laufen lernen. Sind die Kinder spät dran, können Mutter und Vater sie vorsichtig beim Stehen auf den eigenen Beinen unterstützen.
Hinfallen gehört zum Lauflernen dazu
Generell sollten Eltern die Entwicklung ihres Kindes genau beobachten und bei Bedarf gegensteuern. Allerdings muss das Kind im Alter von einem Jahr noch nicht laufen können. „Wichtig ist, dass es krabbelt, robbt oder sich viel bewegt“, zitiert die „dpa“ Maria Große Perdekamp. Auch müssten Eltern einen Mittelweg finden zwischen Hilfestellung und selbstständiger Leistung des Kindes. Zudem könne es mitunter helfen, „das Kind mal nicht in den Buggy zu setzen, und es tapsen oder krabbeln zu lassen.“ Bei Kindern, die nur an der Hand gehen, sei eine Ermutigung der Eltern angebracht, die Hand auch mal loszulassen. Nicht zuletzt gehöre „Fallen zum Laufenlernen dazu“, so Maria Große Perdekamp.
Gegebenenfalls können therapeutische Maßnahmen helfen
Können Kinder auch im Alter von 15 Monaten noch nicht laufen oder haben sie bereits beim Krabbeln Schwierigkeiten, kann dies auf eine Entwicklungsstörung beziehungsweise Erkrankung hinweisen, weshalb in solchen Fällen eine Untersuchung beim Kinderarzt oder eine Entwicklungsdiagnostik bei der Erziehungsberatung angebracht ist. Könne sich ein Kind einfach nicht allein auf den Beine halten, sei zum Beispiel die ärztliche Verordnung einer Ergotherapie möglich, berichtet die Expertin. Übermäßige Unruhe der Eltern ist in den meisten Fällen jedoch unangebracht, zumal laut Maria Große Perdekamp der Zeitpunkt des Laufenlernens allein noch nichts über die weitere Entwicklung aussagt. (fp)
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