Neue Studie zeigt, wie wichtig es für kleine Kinder ist, früh ins Bett zu gehen
Wenn Sie Ihre Kinder jeden Abend früh in Bett bringen, tun Sie Ihrem Nachwuchs damit scheinbar einen großen Gefallen für die Zukunft. Forscher fanden heraus, dass Kinder, die im Vorschulalter bereits bis 21 Uhr wach bleiben dürfen, im späteren Teenager-Alter eine erhöhte Wahrscheinlichkeit haben, unter Fettleibigkeit zu leiden. Wenn junge Kinder bis 21 Uhr wach bleiben durften, verdoppelte sich ihr Risiko für Fettleibigkeit als Teenager.
Gesundheitsexperten raten dazu, dass Kinder im Alter von vier oder fünf Jahren spätestens um 20 Uhr ins Bett gehen sollten, um die Wahrscheinlichkeit für Fettleibigkeit als Teenager zu reduzieren. Die Wissenschaftler vom Ohio State University College of Public Health stellten bei einer Untersuchung fest, dass junge Kinder ihr Risiko für Fettleibigkeit als Teenager erhöhen, wenn sie erst um 21 Uhr ins Bett gingen. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „Journal of Pediatrics“.
Mediziner untersuchen die Daten von knapp 1.000 Kindern im Vorschulalter
Für ihre Untersuchung analysierten die Forscher die Daten einer sogenannten Lifestyle-Studie mit fast 1.000 Kindern im Vorschulalter. Die Mediziner beobachteten die Probanden, bis diese ins Teenager-Alter kamen.
Risiko für Fettleibigkeit steigt um 23 Prozent, wenn Kinder erst nach 21 Uhr ins Bett gehen
Wenn Kinder immer um 20 Uhr ins Bett gingen, hatten sie eine geringere Wahrscheinlichkeit an Fettleibigkeit zu erkranken. Nur einer von zehn Probanden, der vor 20 Uhr in Bett ging, wurde als Teenager fettleibig, erläutern die Experten. Wenn die Kinder aber zwischen 20 Uhr und 21 Uhr ins Bett gingen, stieg die Wahrscheinlichkeit bereits deutlich an. 16 Prozent aller Betroffenen entwickelte später als Teenager Fettleibigkeit. Wenn Kinder noch später als 21 Uhr in Bett gebracht wurden, stieg der Wert für fettleibige Teenager sogar auf ganze 23 Prozent an, erläutert Studienleiterin Professor Sarah Anderson vom Ohio State University College of Public Health.
Immer mehr Menschen auf der Welt sind fettleibig
Übergewicht und Fettleibigkeit werden zu einem immer größeren Problem in der heutigen Gesellschaft. Also suchen Mediziner nach immer neuen Mitteln und Wegen, um dieses Problem besser in den Griff zu bekommen. Aber immer mehr Menschen weltweit leiden an Übergewicht und Fettleibigkeit. Dadurch entstehen viele unnötige zusätzliche Kosten für unser Gesundheitssystem.
Alle Probanden wurden im Jahr 1991 geboren und bis zum 15 Lebensjahr untersucht
Alle Kinder, die an der Studie teilgenommen hatten, waren im Jahr 1991 geboren worden. Die Probanden stammten aber aus verschiedenen Städten und Staaten, sagen die Forscher. Die Aufzeichnungen der Schlafenszeiten wurden von den Eltern der Probanden durchgeführt, als die Kinder vier oder fünf Jahre alt waren. Später wurden dann im Alter von 15 Jahren Untersuchungen durchgeführt, um das Gewicht als Teenager festzustellen, fügen die Autoren hinzu.
Eltern müssen eine abendliche Routine entwickeln
Natürlich können auch andere Faktoren die Gesundheit und das Gewicht der Probanden beeinflussen, aber es war eine klare Verbindung zwischen dem Zubettgehen und späteren Gewichtsproblemen als Teenager zu erkennen, sagen die Wissenschaftler. Für Eltern bedeutet diese Verbindung, dass es extrem wichtig ist eine “Früh-zu-Bett-geh-Routine” zu entwickeln, erklärt Professor Anderson.
Übergewicht reduziert unsere Lebenserwartung
Familien können mit einfachsten Mitteln das Risiko ihres Kindes für Fettleibigkeit senken. Dies hat dann wahrscheinlich auch weitere positive Auswirkungen auf das generelle Verhalten und speziell auf die soziale, emotionale und kognitive Entwicklung, erläutern die Experten in der Studie. Adipositas bei jungen Menschen kann später zu einem großen Problem werden und zu Diabetes und Herzerkrankungen führen. Fettleibigkeit und Übergewicht können sogar unsere Lebenserwartung reduzieren. Eine andere aktuelle Studie stellte jetzt fest, dass Übergewicht bis zu zehn Jahre Lebenszeit kostet.
Durch spätere Arbeitszeiten der Eltern verschieben sich auch meist die Schlafzeiten der Kinder
Die Wissenschaftler konnten in ihrer Untersuchung auch feststellen, dass spätere Schlafenszeiten eher mit Haushalten mit einem niedrigen Einkommen verbunden waren. In Amerika waren besonders nicht-weiße Kinder von dem Problem betroffen, sagen die Forscher. Familien haben viele konkurrierende Anforderungen und es gibt Kompromisse, die manchmal einfach gemacht werden müssen. Zum Beispiel können sich durch späte Arbeitszeiten der Eltern, die Schlafenszeiten der Kindern auf später am Abend verschieben, erklären die Wissenschaftler. (as)
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