Warum sind tollpatschige Kinder schlechter in der Schule?
Manche Kinder sind einfach besser in der Schule als ihre Mitschüler. Dies hat nicht unbedintgt mit der Unterstützung durch Lehrer und Eltern zu tun, sondern kann durchaus vielfältige Gründe haben. Forscher fanden jetzt heraus, dass wenn Kinder Schwierigkeiten haben einen Ball zu fangen, sie auch auch häufiger Probleme bei Lese-, Schreib- und Mathematikprüfungen aufweisen.
Die Wissenschaftler der University of Leeds stellten bei ihrer aktuellen Untersuchung fest, dass tollpatschige Kinder, welche Probleme haben einen Ball aufzufangen, bei Lese-, Schreib- und Mathematikprüfungen in der Schule schlechter abschneiden. Die Experten publizierten die Ergebnisse ihrer Studie in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Psychological Science“.
Studie untersuchte mehr als 300 Probanden
Wenn Kindern die sogenannte Hand-Augen-Koordination fehlt, könnten Schulen eventuell zusätzliche Unterstützung anbieten, sagen die Mediziner. Für die Studie nahmen mehr als 300 Kinder im Alter zwischen vier und elf Jahren an verschiedenen Aufgaben am Computer teil. Die Mediziner überprüften die Koordination und andere Fähigkeiten durch einen Test, bei dem teilnehmende Kinder mit sich bewegenden Objekten interagierten. Aufgaben zur Messung der Hand-Auge-Koordination waren beispielsweise das Steuern, Zielen und Verfolgen von Objekten auf einem Computerbildschirm.
Menschen mit verbesserter Hand-Augen-Koordination hatten höhere Abschlüsse
Bei einer der Aufgaben mussten die Kinder ein bewegtes Objekt mit einem Schläger auf dem Bildschirm treffe. Von dieser Aufgabe sagen die Forscher, dass sie eine grundlegende kognitive Fähigkeit widerspiegele. Durch den Test könne vorhergesagt werden, wie das Gehirn die Bewegung von Objekten durch Zeit und Raum vorhersagt. Teilnehmer mit einer verbesserten Hand-Augen-Koordination hatten tendenziell einen höheren akademischen Abschluss, erklären die Autoren der Studie. Eine verbesserte Hand-Augen-Koordination könnte zu verbesserten Noten in der Schule führen, fügen die Experten hinzu.
Was sind die Ursachen für die Ergebnisse?
Die Ergebnisse der aktuellen Untersuchung zeigen, dass die Hand-Augen-Koordination und das sogenannte interaktive Timing robuste Prädiktoren dafür sind, wie gut kleine Kinder in der Schule abschneiden werden, sagen die Wissenschaftler. Das gegenwärtige Denken unter Psychologen sei, dass die neuronalen Schaltkreise, welche verwendet werden, um das Verständnis eines Kindes für seine äußere Umgebung aufzubauen, und die Art, wie die Kinder sich räumlich orientieren und ihre Welt wahrnehmen, auch zur Verarbeitung von Zahlen und abstrakteren Denken verwendet werden. Natürlich werfen die Ergebnisse der Studie die Frage auf, ob Schulen jene Kinder identifizieren sollten, die als tollpatschig gelten oder keine so gute Koordination haben, um ihnen dann zusätzliche Unterstützung zu geben, sagen die Autoren der Studie. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
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