Kinder mögen lieber püriertes Gemüse in ihrem Lieblingsessen
15.09.2011
Viele Kinder mögen kein Gemüse. Diese Tatsache liegt meist an der Geschmackssozialisierung durch die Eltern. Bei püriertem Gemüse sieht das wieder ganz anders aus, wie eine aktuelle Studie aus den USA zeigte.
Kindern wird viel zu wenig frisches Obst oder Gemüse zum Essen gereicht. Stattdessen verzehren die meisten Kleinen lieber Fertigessen wie Pommes, Pizza oder Nuggets. Doch mit ein paar kleinen Tricks können Kinder quasi überlistet werden, wie eine Ernährungsstudie aus den USA feststellte. Wird das Gemüse zuvor püriert und in beliebten Speisen wie Nudelauflauf beigemengt, so essen die Jüngsten gern und viel Gesundes aus Mutter Natur.
Püriertes Gemüse im Lieblingsessen der Kindern macht mehr Lust auf eine gesunde Ernährung. Eltern die Kindern beispielsweise Nudelgerichte mit Gemüsebrei reichen, können Vorschulkinder dazu animieren, sich gesünder und kalorienbewusster zu ernähren. Laut einer Studie aßen die Kleinen sogar doppelt soviel Gemüse, als vorher und nahmen im Tagesverlauf wesentlich weniger Kilokalorien zu sich.
An der US-Studie nahmen insgesamt 39 Kinder im Vorschulalter (zwischen drei und sechs Jahren) teil. Die Kinder bekamen eine Woche lang in ihre Liebling-speisen unterschiedliche Gemüsesorten wie Blumenkohl, Brokkoli, Tomaten, Kürbis und Zucchini in pürierter Form beigemengt. Die kleinen Probanden konnten nach Herzenslust so viel essen, wie sie wollten. Die meisten Kinder aßen soviel wie zuvor und äußerten, dass es ihnen sehr gut schmeckt, obwohl viel mehr Gemüse enthalten war. Die Gemüse Rezepte enthielten 15 bis 25 Prozent weniger Kalorien als das Essen, was den Kindern in ähnlicher Form im Vorfeld serviert wurde.
"Bekannt ist, dass klein geschnittenes Gemüse und Obst lieber gegessen werden als ganze Stücke", wie Dr. Monika Niehaus vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) erklärte. Nun aber bekommen Eltern eine ganz neue Methode an die Hand, um Kinder gesünder zu ernähren. Die US-Studie zeigte, dass die Mahlzeiten mit dem pürierten Gemüse zwischen 15 und 25 Prozent weniger Kalorien enthielten.
Kinder öfter kosten lassen
Wer seine Kinder an neue und gesunde Geschmacksrichtungen heranführen will, sollte sie immer mal wieder probieren lassen. Klappt es beim ersten Mal nicht, können Eltern es nocheinmal zu einem späteren Zeitpunkt versuchen. „Keinesfalls sollten Kinder gezwungen werden, die vorgesetzten Speisen aufzuessen, wenn sie nicht wollen“, warnte Gritli Bertram, Sozialarbeiterin aus Hannover. Das führe zu einem gegenteiligen Effekt, die Kinder lehnen die Speisen dann noch stärker ab, als zuvor. Besser wäre es, dann Alternativen anzubieten. Nicht immer verlangen Kinder nach Pizza. „Manchmal essen Kinder lieber eine Banane als einen Apfel.“
Kleine Tricks und vor allem viel Geduld ist notwendig, um Kinder an ein gesundes Essen zu gewöhnen, sagt auch Niehaus. Kinder sind sehr neugierig und dies kann auch bei der Ernährungserziehung mit einbezogen werden. „Das gemeinsame Kochen und Zubereiten weckt ebenfalls Interesse am Essen“ fügt Bertram hinzu. Essen das gemeinsam mit den Eltern zubereitet wurde, schmeckt im Anschluss auch viel besser. (sb)
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Bild: Rolf van Melis / pixelio.de
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