Chinesische Medizin setzt auf Behandlung ohne Medikamente
03.06.2014
Asthma, Neurodermitis, Rheuma, Migräne – von diesen Krankheitsbildern bleiben leider auch nicht die Kleinsten verschont. Schätzungen zufolge leiden deutschlandweit beispielsweise etwa 16.000 Kinder an rheumatischen Beschwerden. Zwei Millionen sind es sogar bei Neurodermitis und vier Prozent der Schulkinder quälen sich regelmäßig durch Migräneanfälle. Für Eltern eine schwierige Situation, die nicht nur körperliche und mentale Kraft fordert, sondern auch von Sorgen, Ängsten und Befürchtungen geprägt ist: Welches ist die richtige Therapie? Wiegt der Nutzen der Medikamente die Nebenwirkungen auf? Doch auch bei typischen Kinderkrankheiten wie Erkältungen, Ohrenentzündungen aber auch Masern oder Windpocken stellt sich vielen Eltern die Frage nach der Gabe von Medikamenten. Nach Erkenntnissen der Chinesischen Medizin, gehört beides manchmal zusammen: Die vorschnelle Gabe von Medikamenten kann die Entstehung chronischer Krankheiten begünstigen.
„Der Organismus lernt in der Kindheit, mit krankmachenden Einflüssen umzugehen. Deshalb ist es wichtig, dass Kinder Infekte vollständig durchleben“, erklärt Dr. Christian Schmincke, TCM-Experte und Leiter der Klinik am Steigerwald. „Häufig werden bereits in der Kindheit die Weichen gestellt, die später zu schweren Krankheiten führen können.“ Am Beispiel des kindlichen Rheumas lässt sich die Sichtweise der Chinesischen Medizin besonders gut darstellen. Oft stellen TCM-Ärzte bei der Befunderhebung fest, dass die Rheuma-Kinder in der frühen Kindheit schwere Infekte hatten, die irgendwann plötzlich aufgehört haben. „Meist von einem infektiösen Schlussakkord begleitet, hat oft zeitgleich das Rheuma angefangen. Der Körper hat sozusagen seine Entzündungsbedürfnisse in den Gelenken befriedigt und braucht die Nasenschleimhaut nicht mehr“, beschreibt Dr. Schmincke. Die Entzündungen haben sich sozusagen andere Ventile gesucht. Wer Erkältungen mit Medikamenten unterdrückt, begünstigt diesen Prozess. Die Chinesische Medizin behandelt betroffene Kinder mit chinesischen Arzneien so, dass ihre Schleimhäute wieder aktiviert werden. Oft bekommen die Kinder dann starke Erkältungen. „Wenn diese sehr produktiv sind, verschwindet das Rheuma sogar oft rückstandslos“, ergänzt Dr. Schmincke. „Vor allem Kinder sprechen auf die chinesischen Arzneien gut an. Wenn Rheuma hingegen schon 20 Jahre mit Immunblockern behandelt wurde, ist das viel schwieriger.“ Ähnlich gestaltet es sich auch bei Neurodermitis. „Bei der Behandlung von Neurodermitis steht oft die Gabe von Arzneien im Fokus, die alte Entzündungsprodukte aus dem Körper leiten“, betont Dr. Schmincke. Unter der Behandlung sucht sich der kleine Körper wieder gesunde Wege für die Ausleitung zum Beispiel über die Nasen- und Darmschleimhaut, nicht den falschen über die Haut.
Neben der Behandlung mit chinesischen Arzneien setzt die China-Medizin je nach Krankheitsbild auch auf Akupunktur, Ernährungsumstellung und Körpertherapien. Bei allen Kindern gleich ist die Empfehlung für natürliche Bewegung: „So trainiert das regelmäßige Aufhalten im Freien zum Beispiel ganz nebenbei das Immunsystem, beugt bei Kindern chronischen Krankheiten vor und verhilft zu innerer Ruhe“, schließt Dr. Schmincke. (pm)
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