Wenn Väter bei der Zeugung übergewichtig sind, steigt für Töchter das Brustkrebsrisiko
Brustkrebs ist eine gefährliche Erkrankung, die das Leben von vielen Frauen auf der Welt bedroht. Aus diesem Grund versuchen Mediziner immer neue Wege zu finden, um Krebs effektiver zu behandeln. Auch über die Ursachen der Erkrankung wird intesiv geforscht. Wissenschaftler fanden jetzt heraus, dass Töchter von übergewichtigen Vätern eher Brustkrebs entwickeln.
Die Forscher vom Georgetown Lombardi Comprehensive Cancer Center stellten bei einer Untersuchung fest, dass Töchter von einem Vater, der bei der Zeugung übergewichtig ist, eine erhöhte Wahrscheinlichkeit haben, im späteren Leben Brustkrebs zu entwickeln. Die Experten veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „Nature“.
Adipositas verändert die Gene in Spermien von Vätern
Die Untersuchung an Mäusen ergab, dass Adipositas in der Lage ist, die Gene in den Spermien von Vätern zu verändern, sagen die Experten. Dieser Vorgang führt dann bei Töchtern des Betroffenen dazu, dass sich die Entwicklung des Brustgewebes verzögert. Später kann dies zu einer Krebserkrankung führen, warnen die Mediziner.
Übergewichtige Männer erleiden signifikante epigenetische Veränderungen der Spermien
Natürlich wurde unsere Studie an Mäusen durchgeführt, aber die Ergebnisse unterstützen auch jüngste Erkenntnisse bei Menschen, erklären die Wissenschaftler. Diese zeigten das übergewichtige Männer signifikante epigenetische Veränderungen in ihren Spermien erfahren, erläutert Autorin Sonia de Assis. Die Untersuchung war die erste Tierstudie, die sich mit einem Zusammenhang zwischen väterlicher Adipositas und Brustkrebs bei Töchtern befasste. Die Auswirkungen von Adipositas sind vielfältig, eine andere Studie ergab beispielsweise bereits zuvor: Adipositas beeinträchtigt das Erinnerungsvermögen.
Fettleibigkeit scheint unsere sogenannte microRNA-Signatur zu verändern
Fettleibige männliche Mäuse und weibliche Mäuse mit Normalgewicht produzieren weibliche Nachkommen, die bei der Geburt vermehrt übergewichtig sind. Dies führt zu einer verzögerten Entwicklung des Brustgewebes bei diesen Nachkommen und dann zu erhöhten Raten von Brustkrebs, sagen die Wissenschaftler. Die Fettleibigkeit scheint die sogenannte microRNA (miRNA) Signatur zu verändern (Epigenetische Regulatoren der Genexpression), sowohl im Sperma des Vaters als auch im Brustgewebe der Tochter, erläutern die Autoren.
miRNAs bedingen Veränderungen des Körpergewichts
Durch epigenetische Regler können Gene ein oder ausgeschaltet werden. So werden externe oder Umweltfaktoren, wie beispielsweise der Lebensstil einer Person, an die Nachkommen weitergegeben, sagen die Experten. Genexpression ist der Prozess, bei dem bestimmte Gene aktiviert werden, um eine erforderliches Protein zu produzieren. Sogenannte miRNAs können scheinbar epigenetische Information von adipösen Vätern an ihre Töchter übertragen. Dadurch können diese miRNAs Veränderungen des Körpergewichts hervorrufen, welche mit der Entwicklung von Krebs verknüpft werden, fügen die Mediziner hinzu.
Epigenetische Veränderungen der Spermien beeinflussen das Krebsrisiko der nächste Generation
Die Studie liefert Hinweise darauf, dass sich bei Tieren das Körpergewicht des Vaters zum Zeitpunkt der Empfängnis auf das Gewicht der Tochter bei der Geburt und in der Kindheit auswirkt, erläutert Sonia de Assis vom Georgetown Lombardi Comprehensive Cancer Center. Unsere Tierstudie legt nahe, dass die epigenetischen Veränderungen in Spermien Konsequenzen für das Krebsrisiko der nächste Generation haben können, fügt de Assis hinzu.
Neue Untersuchungen sollen genau Auswirkungen bei Menschen klären
Neue Untersuchungen müssen jetzt klären, ob der gleiche Zusammenhang auch bei Menschen besteht. Bis diese Frage vollständig geklärt ist, sollten wir alle einen guten Rat befolgen, egal ob Frauen oder Männer: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und halten Sie ein gesundes Körpergewicht. Dadurch haben nicht nur Sie einen direkten Nutzen, sondern Sie geben auch Ihren Nachkommen die besten Chancen, später gesund und munter aufzuwachsen, erläutern die Experten. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.