Die Stiftung Warentest und der ADAC haben Kindersitze geprüft. Insgesamt waren 23 Produkte genauer unter die Lupe genommen worden. Kein einziger Sitz erhielt die Bestnote. Vier wiesen so große Mängel auf, dass sie mit der Note „mangelhaft“ durchgefallen sind. Teilweise bestehe ein hohes Verletzungsrisiko.
Erhebliche Mängel bei jedem sechsten Sitz
Laut einer Stichprobe zeigt jeder sechste Kindersitz erhebliche Mängel. Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, sind bei einem Crashtest des ADAC und der Stiftung Warentest vier von insgesamt 23 Modellen durchgefallen. Es wurde mitgeteilt, dass sich bei einem Produkt die Sitzschale von der Basis ablöste. Im Ernstfall würde ein Kind dann gegen den Vordersitz knallen. „Das Kind hätte sich in jedem Fall verletzt“, so Melanie Mikulla vom ADAC. Dieser Sitz bekam die Note „mangelhaft“, ebenso wie drei andere Modelle, bei denen die Prüfer Schadstoffe feststellten.
Kein Modell erhält die Bestnote
Kein einziger der getesteten Kindersitze erhielt bei der Stichprobe die Bestnote „sehr gut“. Doch immerhin 14 Sitze schnitten „gut“ ab. Demnach gibt es in jeder Altersklasse zufriedenstellende Modelle. Unter den besten drei Modellen sind den Angaben zufolge zwei Sitze von Cybex, der Solution M zum Preis von 150 Euro und der Solution M-fix (180 Euro), sowie der Britax Römer Kidfix SL SICT für 159 Euro. Der preisgünstigste Testsitz, der Heyner Maxi Protect Aero für 80 Euro, wurde von den Experten ebenfalls als „gut“ eingestuft.
Beim Kauf Kind und Auto mitnehmen
Die Sitze wurden auf Sicherheit, Bedienung, Ergonomie und Schadstoffgehalt getestet. Die Modelle wurden bei der Sicherheitsprüfung in einen Fünftürer bugsiert. Der Frontalaufprall erfolgte mit 64 km/h und der Seitenaufprall mit 50/km. Melanie Mikulla erklärte, dass der Test grundsätzlich unter verschärften Bedingungen durchgeführt wurde. „Ein Sitz muss herausragend sein, um die Bestnote zu erreichen.“ Eltern müssen also nicht panisch werden, wenn kein Modell die Tester vollkommen überzeugte, so die ADAC-Sprecherin. Eltern sollten beim Kauf eines Kindersitzes grundsätzlich Kind und Fahrzeug dabei haben, empfiehlt der ADAC.
Richtige Sitzauswahl allein reicht nicht
„Wichtig ist, dass der Sitz gut im Auto befestigt wird und der Gurt eng am Körper liegt“, erläuterte Mikulla. Der ADAC hatte im vergangenen Jahr darauf hingewiesen, dass rückwärts gerichtete Kindersitze mehr Schutz bieten. Bei einem Unfall würde das Kind in einem solchen „Reboarder“ nicht in den Sitz gedrückt, die Belastung würde über den ganzen Rücken des Kindes übertragen statt die Wirbelsäule stark zu überdehnen. Allerdings seien solche Sitze meist nur bis zu einem bestimmten Körpergewicht konzipiert. Doch mit der richtigen Auswahl allein ist es nicht getan. „Der beste Kindersitz ist keine Sicherheitsgarantie“, so Mikulla. Eltern müssen im Alltag stets aufmerksam bleiben. Laut der Expertin ist vor jeder Fahrt darauf zu achten, dass das Kind ausreichend gesichert ist. (ad)
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