Deutschland stand bei dem Klimaschutz-Index von German Watch, CAN Europa und dem New Climate Institute einst weit vorne, doch dieses Jahr reicht es nur noch für Rang 27, hinter vielen anderen europäischen Ländern wie beispielsweise Rumänien oder der Slowakei.
Hinter Rumänien und der Slowakei
Deutschland steht in dem Klimaschutz-Index 2019 hinter Rumänien, Indien und der Slowakei. Die beste Wertung bekommt Schweden, gefolgt von Marokko und Litauen.
Kein Gold, Silber oder Bronze
Den ersten, zweiten oder dritten Rang bei dem Klimaschutz-Index konnte kein Land erreichen. Schweden nimmt Rang 4 ein. Am schlechtesten schneiden Iran, Saudi-Arabien und die USA ab.
Wer wird beurteilt?
Beurteilt werden 56 Einzelstaaten und die EU, die zusammen mehr als 90 Prozent der weltweiten Treibhausgas-Emissionen verursachen.
Woran liegt das schlechte Abschneiden?
Laut den Initiatoren des Klimaschutz-Index liegt Deutschland deshalb so weit hinten, weil es immer noch einer der größten Verbraucher von Braunkohle ist. Würde sich dies ändern, wäre Deutschland im Index weit vorne.
Was wird bewertet?
Bewertungskriterien sind Fortschritte beim Einsparen von CO2 sowie insgesamt 14 Indikatoren wie Treibhausgase, erneuerbare Energien, Energieverbrauch oder Klimapolitik.
EU noch gut
Die EU insgesamt kommt auf Platz 16 und fällt damit noch in den guten Bereich. Weniger gut bewertet wird in der EU der Punkt Treibhausgase, besonders gut die Klimapolitik.
China verbessert sich
China ist das Land mit der größten Bevölkerung der Welt und produziert die meisten Treibhausgas-Emissionen. Es kletterte aber von Platz 41 auf Platz 33, da diese von 2014 bis 2016 nicht stiegen. Wäre dies 2017/2018 der Fall, rutsche China beim nächsten mal wieder nach unten.
USA ganz hinten
Auf dem vorletzten Platz bei den Emissionen befinden sich die USA. Die Autoren weisen aber darauf hin, dass Städte und einzelne Bundesstaaten eine ambitionierte Klimapolitik erreichen verfolgen.
Wozu dient der Klimaschutz-Index
Gerade erst zeigte eine Studie: Folgen der Klimaerwärmung noch dramatischer als bislang gedacht. Der Index soll zu Transparenz in der internationalen Klimapolitik führen, um so den Druck der Zivilgesellschaft auf die Länder zu erhöhen, die keine Anstrengung zeigen, obwohl es bereits jetzt eine Ausbreitung von Infektionskrankheiten als Folge der Klimaerwärmung gibt. Heute schon zeigen sich vermehrt gesundheitliche Probleme durch den Klimawandel, und mit dem Index sollen Länder als Vorbilder sichtbar werden, die ihm entgegen steuern.
Worauf basieren die Kriterien?
Zu 80 Prozent geht es in den Bewertungen um Emissionstrend und Emissionsniveau. Zu 20 Prozent geht es um Analysen von 350 befragten Expertinnen und Experten zur Klimapolitik der spezifischen Länder. Nähere Information dazu finden Sie hier. (Dr. Utz Anhalt)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.