Wie können Frakturen und Osteoporose vermieden werden?
Der Grad der körperlichen Aktivität im jungen Alter hat einen erheblichen Einfluss auf die Knochen. Eine mäßige bis starke körperliche Aktivität im jungen Alter scheint das Risiko von Frakturen und Osteoporose im späteren Leben zu reduzieren.
Bei einer Untersuchung an der University of Bristol stellte die Forschungsgruppe fest, dass eine mäßige bis starke körperliche Aktivität im jungen Alter sich positiv auf die Entwicklung der Knochen auswirkt. Die Ergebnisse wurden in der englischsprachigen Fachzeitschrift „JAMA Network Open“ publiziert.
Daten von mehr als 2.500 Menschen wurden analysiert
Für die Studie wurden die Daten von 2.569 Personen ausgewertet. Die Forschenden wollten herausfinden, wie sich der Grad der körperlichen Aktivität auf die Stabilität und Masse der Knochen auswirkt. Der Höhepunkt der Knochenmasse tritt normalerweise im jungen Erwachsenenalter auf und gilt als ein Marker für das Risiko von Frakturen und Osteoporose im späteren Leben. Gerade Hüftfrakturen machen einen großen Anteil der Osteoporose-Erkrankungen aus.
Was bewirkte mehr körperliche Aktivität?
Mehr mäßige bis starke körperliche Aktivität ab dem Alter von zwölf Jahren scheint nach Ansicht der Forschungsgruppe im Alter von 25 Jahren mit stärkeren Hüftknochen in Verbindung zu stehen. Verbrachten die Teilnehmenden dagegen ihre Zeit mit eher leichter körperlicher Aktivität, war dies weniger eindeutig mit einer kräftigen Hüfte im Erwachsenenalter assoziiert.
Untersuchung nutzte Beschleunigungsmesser
Für die Studie wurden Daten von gesunden Personen ausgewertet, welche für die Untersuchung bis zu viermal mit einem Beschleunigungsmesser ausgestattet wurden. Die Beschleunigungsmesser wurden als Teil der klinischen Beurteilung im Alter von 12, 14, 16 und 25 Jahren getragen. Dabei handelt es sich um ein Gerät, das die Bewegung einer Person während der gesamten Zeit misst, in der es getragen wird.
Frühe erhöhte Aktivitätsintensität ist vorteilhaft
Die Forschenden fanden einige Hinweise dafür, dass eine mäßige bis starke körperliche Aktivität bei Jugendlichen für die Knochen wichtiger zu sein schien, als dies im Erwachsenenalter der Fall ist. Zusätzlich könnte mäßige bis starke körperliche Aktivität in der frühen Adoleszenz möglicherweise wichtiger sein als in der späteren Adoleszenz, fügen die Forschenden hinzu. Es gab außerdem auch einige Belege dafür, dass eine sogenannte höhere Impact-Aktivität, welche mit Sprüngen zusammenzuhängen schien, mit stärkeren Hüften im Alter von 25 Jahren verbunden war.
Vorteile der Nutzung von Beschleunigungsmessern
Die einzigartige Verfügbarkeit wiederholter Beurteilungen durch Beschleunigungsmesser über viele Jahre hinweg, ermöglichte es, die Zeit zu bestimmen, die im Laufe des frühen Lebens mit körperlicher Aktivität verbracht wurde, erläutern die Forschenden. So konnte analysiert werden, wie sich diese Muster der Aktivität auf die Hüftstärke erwachsener Personen auswirkt.
Hochintensive Aktivität im jungen Alter ist wichtig
Die Ergebnisse der Studie heben die Adoleszenz als einen potenziell wichtigen Zeitraum für die Knochenentwicklung durch hochintensive Bewegung hervor, was der zukünftigen Knochengesundheit zugute kommen und Osteoporose im späteren Leben vorbeugen könnte, berichtet die Forschungsgruppe weiter.
Junge Menschen sollten körperlich aktiv sein
In anderen Studien wurde bereits bestätigt, dass mäßige bis starke körperliche Aktivität im Laufe der Adoleszenz oft abnimmt. Die aktuellen Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass es wirklich wichtig ist, junge Menschen dabei zu unterstützen, in diesem Alter aktiv zu bleiben, erläutern die Forschenden.
Kinder zu mehr körperlicher Aktivität ermutigen
Die Ergebnisse der aktuellen Studie liefern weitere Beweise dafür, dass Kinder in ihrer frühen Adoleszenz mäßige bis kräftige körperliche Aktivität ausführen müssen, um so die Knochenfestigkeit im späteren Leben zu maximieren und das Risiko schmerzhafter Frakturen zu verringern. Die Unterstützung und Ermutigung junger Menschen zu mehr körperlicher Aktivität sollte sowohl für die Knochen als auch für die allgemeine Gesundheit eine Priorität sein. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Ahmed Elhakeem, Jon Heron, Jon H. Tobias, Deborah A. Lawlor: Physical Activity Throughout Adolescence and Peak Hip Strength in Young Adults, in JAMA Network Open (veröffentlicht 17.08.2020), JAMA Network Open
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.