Bei hohem Kaffeekonsum verliert Koffein seine Wirkung – Stimmt das?
Kaffee ist bei den Deutschen als Muntermacher beliebt. Oft wird allerdings behauptet, dass Koffein bei Menschen, die viel Kaffee trinken, nicht mehr so stark wirkt. Stimmt das aber wirklich?
Kaffeeliebhaber lieben ihren Muntermacher
Bei Morgenmuffeln läuft ohne Kaffee zunächst oft gar nichts. Morgens schnell zwei, drei Tassen des heißen Gebräus und der Tag kann beginnen. Kaffeeliebhaber sollten sich aber nicht allzu sehr auf die Wirkung des Koffeins verlassen, heißt es. Denn der Muntermacher verliere mit der Zeit an Wirkung. Reichten anfangs ein, zwei Tassen, um die Müdigkeit zu bekämpfen, müsste es nach längerem Konsum oft eine ganze Kanne sein. Stimmt diese Annahme aber wirklich?
„Gefühlte Wirkung lässt nach“
„Die gefühlte Wirkung lässt nach“, erläuterte Dr. Tomislav Majic aus der Psychiatrischen Universitätsklinik der Charité im St. Hedwig-Krankenhaus (Berlin) in einer Mitteilung der Nachrichtenagentur dpa. Dieser Effekt tritt bei Koffein allerdings erst bei hohen Tagesdosen auf und ist insgesamt deutlich weniger ausgeprägt als etwa bei Alkohol oder illegalen Drogen.
In diesem Zusammenhang spricht man von der sogenannten Toleranzentwicklung: „Die gleiche Dosierung hat einen geringeren Effekt beziehungsweise für den gleichen Effekt muss man mehr zu sich nehmen“, so Majic. Allerdings ist diese Gewöhnung umkehrbar: „Wenn man den Kaffeekonsum wieder reduzieren würde, hätte weniger Koffein nach einer Zeit wieder mehr Effekt.“
Wenig Schlaf beeinflusst die Wirkung von Koffein
Die Wirkung von Koffein wird aber auch durch die jeweilige Nachtruhe beeinflusst. So berichteten US-amerikanische Forscher vor kurzem im Fachmagazin „American Academy of Sleep Medicine“, dass Kaffee schon nach wenigen Nächten mit schlechtem Schlaf ohne Wirkung bleibt. (ad)
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