Kolumbien will Koka nicht weiter mit Glyphosat zerstören
Seit den 1990er-Jahren wird in Kolumbien das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat im Kampf gegen den illegalen Koka-Anbau eingesetzt. Die Regierung will künftig darauf verzichten. Glyphosat ist laut Experten „wahrscheinlich krebserregend“. Auch in 27 Staaten der EU ist das umstrittene Mittel zugelassen.
Kolumbien will auf Glyphosat zur Koka-Zerstörung verzichten
Bei der Zerstörung von Koka-Plantagen will Kolumbien in Zukunft nicht mehr das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat einsetzen. Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, erklärte Präsident Juan Manuel Santos am Wochenende, dass er den Nationalen Drogenrat auffordern werde, den Einsatz des auch als Roundup bekannten Herbizids aus der Luft zu beenden. Er erläuterte, dass das Gesundheitsministerium mehrere Studien und Empfehlungen geprüft und ein „Risiko“ durch den Glyphosat-Einsatz festgestellt habe.
Unkrautvernichter ist „wahrscheinlich krebserregend“
Schon seit längerem ist das weltweit verbreitete Mittel umstritten, Kritiker verwiesen in der Vergangenheit darauf, dass Glyphosat krebserregend sei. Auch in 27 Ländern der Europäischen Union (EU) ist Glyphosat als Unkrautvernichtungsmittel zugelassen. Vor kurzem haben Forscher der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Risikobewertung des Mittels vorgenommen und anschließend Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft.
Kampf gegen Drogen soll weitergehen
Die Nachrichtenagentur AFP berichtet, dass in Kolumbien seit 1994 Koka-Felder aus der Luft mit Pflanzengift besprüht werden – mit finanzieller Unterstützung durch die USA. Koka ist der Rohstoff für die Herstellung der illegalen Droge Kokain. Neben Peru ist Kolumbien der größte Kokain-Produzent der Welt. Präsident Santos betonte, dass der Kampf gegen den Drogenhandel trotz des Verzichts auf Glyphosat fortgesetzt werde. Wie mitgeteilt wurde, soll die Drogenbehörde nun bis Oktober herausfinden, wie sie ohne das Pflanzengift gegen illegale Koka-Felder vorgehen kann. (ad)
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FotoHiero / pixelio.de
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