Komasaufen kommt bei Jugendlichen aus der Mode
11.12.2014
In den vergangenen Jahren hat eine Unsitte unter Jugendlichen immer wieder für große Aufregung gesorgt: Das Komasaufen. Zahlen der Statistischen Landesämter der verschiedenen Bundesländer zeigen nun aber, dass der exzessive Alkoholkonsum bei Jugendlichen rückläufig ist.
Komasaufen kommt aus der Mode
Das sogenannte Komasaufen hat in den vergangenen Jahren für große Aufregung gesorgt. Viele Menschen zeigten sich besorgt dass sich sowohl Mädchen, vor allem aber Jungen, während ihrer Pubertät bis hin zur Alkoholvergiftung besaufen. Nun scheint es aber eine Trendwende zu geben. Wie aus neuen, noch unveröffentlichten, Zahlen der Statistischen Landesämter hervorgeht, gibt es in den verschiedenen Bundesländern weniger jugendliche Komasäufer. Darüber berichten verschiedene Medien mit Bezug auf Mitteilungen der Nachrichtenagentur dpa.
Zahl der jugendlichen Komasäufer in Bayern zurückgegangen
So ist die Zahl der jugendlichen Komasäufer in Bayern seit 2006 zum zweiten Mal zurückgegangen. Demnach kamen im vergangenen Jahr 4.998 Kinder und Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus. Die Zahl sank im Vergleich zum Vorjahr um rund acht Prozent. Der Landeschef der Krankenkasse DAK, Gottfried Prehofer sagte der dpa mit Blick auf die positive Entwicklung: „Ich hoffe, dass es bei den jugendlichen Komasäufern im Land eine Trendwende gibt.“ Insgesamt wurde der Alkoholmissbrauch von Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen zehn und 20 Jahren erfasst. Unter den Alkohol-Patienten waren 2.982 Jungen und 2.016 Mädchen. Damit sank die Zahl der männlichen Patienten stärker als der Anteil der weiblichen Jugendlichen. Im Jahr 2013 mussten rund elf Prozent weniger Jungen und etwa drei Prozent weniger Mädchen behandelt werden.
Kampagne gegen das Rauschtrinken wird fortgesetzt
Auch in Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der jugendlichen Komasäufer im Jahr 2013 rückläufig. Dort kamen im vergangenen Jahr 5.267 Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus. Wie die DAK in Düsseldorf mitteilte, waren dies 14,7 Prozent weniger als 2012. Die Krankenkasse beruft sich dabei auf noch unveröffentlichte Zahlen des Statistischen Landesamts. Unter den eingelieferten Komatrinkern im Alter zwischen zehn und 20 Jahren waren 3.014 Jungen und 2.253 Mädchen. Der DAK zufolge fiel der Rückgang bei den 10- bis 15-Jährigen besonders deutlich aus. Von ihnen kamen im vergangenen Jahr insgesamt 672 Rauschtrinker in die Klinik. Das waren gut ein Viertel weniger als 2012. Die Krankenkasse will zusammen mit dem Land NRW die Kampagne „bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen“ 2015 fortsetzen. Dabei werden Schüler dazu aufgerufen, auf Plakaten Botschaften gegen das Rauschtrinken zu entwickeln.
Alkoholkonsum begünstigt verschiedene Krankheiten
Ein positiver Trend wird auch aus Hessen gemeldet. Die DAK-Gesundheit teilte am Mittwoch unter Berufung auf noch unveröffentlichte Zahlen des Statistischen Landesamtes mit, dass die Zahl der jugendlichen Komasäufer in Hessen stark gesunken sei. 1.400 Kinder und Jugendliche – davon 600 Mädchen – kamen in dem Bundesland 2013 mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus, 400 weniger als im Jahr zuvor. Dabei sank die Zahl der männlichen Betroffenen im Vergleich zum Jahr zuvor stärker. Besonders stark war der Rückgang bei den Jüngeren. Des Weiteren wurden auch aus Rheinland-Pfalz und Berlin rückläufige Zahlen bekannt gegeben. Es bleibt zu hoffen, dass der Trend noch lange anhält und der Alkoholmissbrauch grundsätzlich vermindert wird. Vor allem auch vor dem Hintergrund, dass hoher Alkoholkonsum zahlreiche Krankheiten, wie etwa Fettleber oder Gastritis begünstigt beziehungsweise verursacht und die Gefahr für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt erhöht. (ad)
Bild: J.Bredehorn / pixelio.de
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