Welche Vorteile und Risiken hat Kombucha-Tee?
Kombucha-Tee ist ein fermentiertes Getränk, das mit Hilfe von Tee, Hefe, Zucker und Bakterienkulturen hergestellt wird. Die Befürworter versprechen sich zahlreiche positive Gesundheitseffekte. Doch welche Wirkung lässt sich tatsächlich erhoffen und welche Risiken kann Kumbucha-Tee haben?
Die Nutzung von Kombucha-Tee wurde bereits mit unterschiedlichsten Gesundheitsvorteilen in Zusammenhang gebracht, allerdings fehlen meist die wissenschaftlichen Belege. Zudem kann der Tee durchaus zur Gesundheitsgefahr werden. In einem aktuellen Beitrag informiert Dr. Brent A. Bauer, Direktor des Programms für Komplementäre und Integrative Medizin der Mayo Clinic (USA), über die Vorteile und Risiken des Kombucha-Tees.
Kombucha ist kein Pilz
„Obwohl er manchmal als Kombucha-Pilztee bezeichnet wird, ist Kombucha kein Pilz“, so der Experte. Es handele sich um eine Kolonie von Bakterien und Hefe, die auf gezuckertem Tee gedeiht. Die Mischung fermentiert und es entsteht der Kombucha-Tee, mit enthaltenem Essig, B-Vitaminen und eine Reihe anderer chemischer Verbindungen.
Fehlende wissenschaftliche Belege
Oft werde behauptet, Kombucha-Tee helfe auch bei der Vorbeugung und Bewältigung ernster Gesundheitsprobleme – von Bluthochdruck bis hin zu Krebs – doch diese Behauptungen sind nicht durch Studien belegt, so Dr. Bauer. Zuletzt kam 2019 eine systematische Auswertung https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1047279718307385 der bisher verfügbaren wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu dem Schluss, dass keine eindeutigen Aussagen zu Gesundheitsvorteilen von Kombucha möglich sind.
Allerdings gibt es Hinweise darauf, dass Kombucha-Tee ähnliche Vorteile wie probiotische Nahrungsergänzungsmittel bieten könnte, einschließlich der Förderung eines gesunden Immunsystems und der Vorbeugung von Verstopfung, so Dr. Bauer.
Gesundheitsrisiken durch Kombucha
Auf der Gegenseite sind auch Risiken des Kombucha-Tees zu nennen. Zum Beispiel berichtete das British Medical Journal (BMJ) über den Fall einer 54-jährigen Patientin, die infolge des Konsums von Kombucha-Tee eine Laktatazidose entwickelte. Es gibt zudem Berichte über unerwünschte Wirkungen wie Magenverstimmung, Infektionen und allergische Reaktionen, so Dr. Bauer. Da Kombucha-Tee oft zuhause unter unsterilen Bedingungen hergestellt werde, drohe eine Kontamination, die schnell zum Gesundheitsrisiko werden kann.
„Wenn unsachgemäß hergestellte Keramikkannen zum Aufbrühen verwendet wurden, sind bereits Bleivergiftungen aufgetreten, da die Säuren im Tee Blei aus der Keramikglasur lösen können“, so der Experte weiter.
Zusammenfassend lasse sich festhalten, dass nicht genügend Beweise für die unterstellten Gesundheitsvorteile des Kombuch-Tees vorliegen und gleichzeitig mehrere Fälle von Schädigungen bekannt sind.Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte Kombucha-Tee daher meiden, bis verlässliche Informationen vorliegen, so das Fazit von Dr. Bauer. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Ailsa Holbourn, Judith Hurdman: Kombucha: is a cup of tea good for you?; in: BMJ Case Reports (2017), bmj.com
- Mayo Clinic: Consumer Health: What is kombucha tea? (08.12.2020), mayoclinic.org
- Mayo Clinic: What is kombucha tea? Does it have any health benefits? (veröffentlicht 10.07.2020), mayoclinic.org
- Julie M.Kapp, Walton Sumner: Kombucha: a systematic review of the empirical evidence of human health benefit; in: A, sciencedirect.com
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.