Immer mehr Menschen von einer Nahrungsmittel-Intoleranz betroffen
18.03.2014
Immer mehr Menschen leiden an einer Nahrungsmittel-Intoleranz und reagieren zum Beispiel auf Gluten, Laktose oder Histamin mit Symptomen wie Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Durchfall, einem Blähbauch oder Müdigkeit. Dementsprechend widmet sich auch der 31. Ernährungskongress der österreichischen Diaetologen dem Thema „Gastro-Entero-Hepatologische Ernährungsturbulenzen“, der dieses Jahr vom 27. bis 28. März in Wien stattfindet und durch Referenten wie Hanni Rützler, Kurt Widhalm und Herbert Tilg gestaltet wird.
„Heute leben wir zunehmend in einer intoleranten Gesellschaft“
Die Auswahl an allergenfreien Produkten in den Geschäften wird immer größer, denn immer mehr Menschen leiden an einer Nahrungsmittel-Unverträglichkeit und vertragen beispielsweise Milchzucker (Laktose), Fruchtzucker (Fructose) oder Histamin nicht. Parallel zu dem immer größer werdenden Angebot wächst jedoch aus Expertensicht auch die Unsicherheit der Verbraucher, denn mittlerweile sei nahezu jeder von einer Unverträglichkeit betroffen: „Heute leben wir zunehmend in einer intoleranten Gesellschaft. Es hat den Anschein, dass schon fast jeder Mensch Unverträglichkeiten auf bestimmte Nahrungsmittel beziehungsweise Inhaltsstoffe entwickelt", so die Kongressleiterin und erste Vorsitzende des Verbands der Diaetologen Österreichs Andrea Hofbauer. Dementsprechend stelle sich die Frage, ob beispielsweise Gluten „eine Gefahr für alle Menschen bedeutet“ oder ob es sich bei einer Gluten-Intoleranz lediglich um eine „Modeerscheinung“ handele.
Diätologen als „wesentliche Impulsgeber“ im Bereich der Ernährungspolitik
In diesem Zusammenhang müsste sich laut Hofbauer der Bereich der Diätologie die Frage stellen, wie mit dieser Entwicklung in der diätologischen Behandlungspraxis, aber auch in der Beratung umgegangen werden könne. Denn gerade weil sich die vermuteten Krankheitsbilder oftmals gar nicht bestätigen würden, könne bei einer vermeintlichen Unverträglichkeit ein konsequentes Weglassen wichtiger Lebensmittel wie zum Beispiel Milch oder Getreide sogar mehr Schaden anrichten als Gutes tun, so der Bundesminister für Gesundheit, Alois Stöger (SPÖ). Dementsprechend seien eine „seriöse Aufklärung und Beratung [..] neben einer verlässlichen Diagnostik, passenden Behandlung und professionellen Ernährungstherapie besonders wichtig.“ Hier würden dem Politiker nach die Diätologinnen und Diätologen eine Schlüsselrolle einnehmen, indem sie eine kompetente Ernährungsberatung und -therapie sicherstellen würden und dadurch für Stöger als „wesentliche Impulsgeber in der Weiterentwicklung der österreichischen Ernährungspolitik“ fungieren. (nr)
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