Warum Krafttraining das Herz schützt
Wenn Menschen sich vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen wollen, ist die Durchführung von Übungen mit Gewichten sinnvoller als Ausdauertraining, um gefährliches Herzfett zu reduzieren.
Bei der aktuellen Untersuchung der University of Copenhagen wurde festgestellt, dass Training mit Gewichten besser vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützt als Ausdauersport. Die Ergebnisse der Studie wurden in dem englischsprachigen Fachblatt „JAMA Cardiology“ publiziert.
Sport schützt generell vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Bei einer kleinen Gruppe von adipösen Teilnehmenden reduzierten beide Trainingsformen effektiv das Herzfett. Übungen mit Gewichten, wie beispielsweise Ausfallschritte mit Kurzhanteln und Übungen mit dem eigenen Körpergewicht wie Liegestütze hatten jedoch den größten Einfluss. Eine bestimmte Art von Herzfett wurde durch ein dreimonatiges Trainingsprogramm, welches sich auf das Heben von Gewichten ohne Ausdauerübungen konzentrierte, um fast ein Drittel reduziert.
Wodurch werden Herzkrankheiten ausgelöst?
Herzkrankheiten werden am häufigsten durch Fettansammlungen in den Arterien verursacht, die Menschen durch eine verbesserte Ernährung und mehr Bewegung verhindern können. Jeder dritte Mensch pro Tag weltweit stirbt an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dies entspricht etwa 17,9 Millionen Menschen pro Jahr, so die Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO.
Wie war die Studie aufgebaut?
Für die Studie wurden 32 Personen rekrutiert, die fettleibig waren und nicht trainierten, aber keine bestehenden Herzprobleme hatten oder unter Diabetes litten. Die Teilnehmenden wurden nach dem Zufallsprinzip einem 12-wöchigen Programm zugeteilt, das entweder Krafttraining, Ausdauertraining auf einem Heimtrainer oder keine Änderung der Aktivität beinhaltete. Alle Teilnehmenden ließen vor und nach der Studie ein MRT ihres Herzens durchführen, um zwei Arten von Herzgewebe zu untersuchen: die epikardiale Fettgewebemasse und das perikardiale Fettgewebe.
Nur Krafttraining reduzierte das perikardiale Fettgewebe
Beide Trainingsformen führten zu einer Reduzierung des epikardialen Fettgewebes im Vergleich zu keinem Training. Ausdauersport reduzierte das Fettgewebe um 32 Prozent und Krafttraining um 24 Prozent. Die Ergebnisse zeigten aber auch, dass sich nur Krafttraining auf das perikardiale Fettgewebe auswirkt. Im Vergleich zu keinem Training, reduzierte Krafttraining dieses Fettgewebe um 31 Prozent. Bei der Studie wurde nicht versucht Ausdauer- und Krafttraining zu kombinieren.
Risiken durch spezielle Formen von Fett
Beide Fettformen erhöhen das Risiko von Herzerkrankungen. Es ist bekannt, dass epikardiales Fettgewebe Arteriosklerose hervorruft, wenn sich Plaque in den Arterienwänden ansammelt und den Blutstrom einschränkt. Zu viel perikardiales Fettgewebe kann dagegen zu einer Verhärtung der Arterien und einer koronaren Herzkrankheit führen, einer der weltweit häufigsten Todesursachen. Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Krafttraining dem Ausdauertraining überlegen zu sein scheint, da Krafttraining das perikardiale Fettgewebe reduziert und die Fitness und Kraft verbessert, während Ausdauertraining nur die Fitness verbessert. Dennoch waren beide Trainingsmodalitäten mit einer Verringerung des epikardialen Fettgewebes verbunden, was nahelegt, dass Menschen von beiden Trainingsmodalitäten profitieren können. (as)
Weitere interessante Artikel zu diesem Thema finden Sie hier:
- Muskelaufbau: Mehr Wiederholungen oder stattdessen hohe Gewichte beim Krafttraining?
- Krafttraining schützt die Leber vor tödlichen Erkrankungen
- Mit Ausdauer- und Krafttraining gegen Typ-2-Diabetes
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Regitse Højgaard Christensen, Anne-Sophie Wedell-Neergaard, Louise Lang Lehrskov, Grit Elster Legaard, Emma Dorph et al.: Effect of Aerobic and Resistance Exercise on Cardiac Adipose Tissues , in JAMA Cardiology, JAMA Cardiology
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.