Krankenhäuser sagen resistenten Keimen mit Hygiene und Informationen den Kampf an
Um sich besser vor multiresistenten Keimen zu schützen, beteiligen sich fast alle Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen an einer Aufklärungskampagne, bei der Informationen und Hygiene im Vordergrund stehen.
Multiresistente Erreger sind mit Antibiotika kaum noch zu bekämpfen
„Wir können Erreger nicht aus der Welt schaffen, aber besser davor schützen“, erklärte Jochen Brink, Präsident der Krankenhaus-Gesellschaft Nordrhein-Westfalen, am Dienstag in Düsseldorf gegenüber der Nachrichtenagentur „dpa“. Landesweit beteiligen sich 353 Krankenhäuser an der Kampagne, die sich an Ärzte, Patienten und Besucher richtet. Brink zufolge seien “multiresistente Erreger ein globales Problem, an dem auch das medizinische Versorgungssystem in Deutschland nicht vorbei komme”.
Bei immer mehr Erregern wirken bestimmte Antibiotika nicht mehr, da sie inzwischen resistent gegen die Mittel geworden sind. Experten führen die zunehmende Antibiotikaresistenz vor allem auf den teilweise hemmungslosen Einsatz von Antibiotika in der Massentierhaltung zurück. Aber auch Ärzte, die Antibiotika leichtfertig bei Erkältungen und anderen Erkrankungen verschreiben, die meist durch Viren verursachen werden, stehen in der Kritik. Denn Antibiotika können lediglich Bakterien bekämpfen. Bei Viren sind sie machtlos.
Multiresistente Keime sind in Krankenhäusern vor allem für immungeschwächte Patienten gefährlich. Gesunde Menschen wissen in der Regel nicht, dass sie die Keime in sich tragen. Nicht selten schleppen Besucher oder Patienten mit intaktem Immunsystem die Erreger in die Kliniken ein und stecken ungewollt ihre Mitpatienten an. Deshalb sind einfache Hygienemaßnahmen, wie das Händewaschen und desinfizieren, ein wesentlicher Bestandteil der Prävention. (ag)
Bild: Sebastian Karkus / pixelio.de
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