Der richtige Umgang mit Demenzkranken in Kliniken kann zu Verbesserungen führen
Wenn Menschen mit Demenz einen Krankenhausaufenthalt über sich ergehen lassen müssen, führt dies nicht zwangsläufig dazu, dass sich bei den Patienten die Symptome von Demenz verschlechtern. Ein solcher Krankenhausbesuch kann sogar die Fähigkeiten der an Demenz erkrankten Menschen verbessern, wenn die Rahmenbedingungen dabei auf die Bedürfnisse dieser Patienten zugeschnitten sind.
Eine aktuelle Evaluationsstudie des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung (DIP) ergab, dass Aufenthalte in einem Krankenhaus für Menschen mit Demenz dazu führen können, dass sich deren Fähigkeiten verbessern, wenn die Kliniken auf die speziellen Bedürfnisse der Erkrankten ausgerichtet sind. Die Mediziner veröffentlichten jetzt eine Pressemitteilung zu den Ergebnissen ihrer Untersuchung.
Mediziner untersuchen für ihre Studie 400 Patienten
Die Forscher begleiteten über einen Zeitraum von insgesamt drei Jahren die Behandlung von 400 Patienten im Malteser Krankenhaus St. Hildegardis in Köln. Die Special-Care-Unit der Station Silvia in diesem Krankenhaus ist sehr übersichtlich gestaltet und bietet mit einer Küche sowie einem Tages- und Speiseraum eine Art familiäres Zusammenleben. Hier lebende Patienten werden außerdem nicht an ihr Bett fixiert. Dies wird in einigen anderen Einrichtungen immer noch durchgeführt, um ein Weglaufen der Patienten zu vermeiden, erläutern die Experten. Besonders lobend erwähnten die Angehörigen der von Demenz betroffenen Patienten laut der Studie auch den offenen und warmherzigen Umgang des Personals mit den Erkrankten.
Aufenthalt in der Klinik führte zu verschiedenen Verbesserungen bei den Patienten
Während eines Aufenthalts in einer solchen speziell gestalteten Station eines Krankenhauses verbesserte sich die Mobilität, die geistigen Fähigkeiten und die Alltagskompetenz der Patienten deutlich, erläutern die Experten.
Konzept zur Behandlung setzt neue Maßstäbe
Die Ergebnisse der aktuellen Untersuchung sind auch für alle anderen Kliniken sehr interessant, sagen die Autoren. Das Konzept setze wirklich neue Maßstäbe. Durch ein solches Konzept können auch akut an Demenz erkrankte Menschen im Krankenhaus so versorgt werden, dass sie die Einrichtung trotz ihrer Erkrankung wieder gestärkt verlassen können.
Politik und Kostenträger sind jetzt gefragt
Politiker und Kostenträger müssen jetzt Maßnahmen für eine sichere Refinanzierung zur Verfügung stellen, fordern die Mediziner. Bisher ist die Finanzierung einer solchen Behandlung leider nur auf eigene Rechnung möglich. Unter der derzeit gegebenen Krankenhausfinanzierung ist es für die meisten Häuser keinesfalls möglich eine eine solche Behandlung für Menschen mit Demenz zu leisten, fügen die Mediziner hinzu. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.