Barmer GEK: Kasse rechnet mit steigenden Beiträgen
27.12.2014
Die Barmer GEK geht davon aus, dass die Krankenversicherungsbeiträge in Deutschland in den kommenden Jahren deutlich steigen werden. Für das kommende Jahr seien die Beiträge sehr zurückhaltend bemessen worden, meinte der Vorsitzende der Krankenkasse, Christoph Straub.
Beiträge für 2015 zurückhaltend bemessen
Die Barmer GEK rechnet "mit einem deutlichen Anstieg der Krankenversicherungsbeiträge in Deutschland in den kommenden Jahren". Wie der Vorsitzende der Krankenkasse, Christoph Straub, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur sagte, seien die Beiträge für 2015 "sehr zurückhaltend bemessen worden". Derzeit hätten die Kassen zudem noch ein ganz gutes Finanzpolster. Es zeichne sich allerdings jetzt schon ab, dass die Ausgaben etwa im Krankenhausbereich oder für Apotheker und Arzneimittel kurz- und mittelfristig deutlich ansteigen. Den Angaben zufolge entwickeln sich die Finanzen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) erstmals seit einigen Jahren deutlich schlechter.
Krankenkassen haben noch Reserven
Wie es heißt, haben viele Kassen noch eigene Reserven. Darüber hinaus liegen dem Bundesgesundheitsministerium zufolge im Gesundheitsfonds zum Jahresende 2014 noch 16 Milliarden Euro. Die Kassen konnten es sich vor diesem Hintergrund erlauben, im ersten Jahr, in dem sie den Zusatzbeitrag erstmals selbst bestimmen können, im wesentlichen noch innerhalb der bisherigen 15,5 Prozent zu liegen. Zum 1. Januar wird der allgemeine Beitragssatz zur GKV von derzeit 15,5 auf 14,6 Prozent gesenkt, wobei der bisherige Sonderbeitrag der Mitglieder von 0,9 Prozentpunkten entfällt. Doch aufgrund der GKV-Finanzreform kann jede der 131 Kassen einen Zusatzbeitrag erheben, über dessen Höhe sie selbst entscheidet. Die Versicherer sollen damit ihren Finanzbedarf decken und zudem soll der Wettbewerb unter den Kassen forciert werden.
Zusatzbeiträge bekannt gegeben
In den vergangenen Tagen und Wochen haben die meisten der Kassen ihre künftigen Zusatzbeiträge bekannt gegeben. Bei vielen von ihnen liegen diese bei 0,9 Prozent oder leicht darunter, doch bei anderen auch deutlich höher, so dass sich mitunter ein Wechsel der Krankenkasse aus finanziellen Gründen lohnen kann. Bereits bevor die Kassen die Höhe ihrer jeweiligen zusätzlichen Beiträge veröffentlichten, haben verschiedene Experten für die Nachfolgejahre einen Anstieg der Beiträge vorhergesagt.
Kassenchef rechnet mit steigenden Beitragssätzen
Nun sagte Straub gegenüber der dpa: „Allgemein ist davon auszugehen, dass der Zusatzbeitragsbedarf zunehmen wird – in den kommenden Jahren möglicherweise auf 1,5 Prozentpunkte.“ Der Kassenchef rechnet für 2016 mit einem durchschnittlichen GKV-Beitragssatz von über 16 Prozent. Auch 2017 seien grundsätzlich weitere Steigerungen zu erwarten. Da jedoch in diesem Jahr der Bundestag neu gewählt wird, ist es durchaus möglich, dass die Bundesregierung zu starke Anstiege zu verhindern sucht, beispielsweise mit einem Spargesetz. (ad)
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