Krankenkassen: Bald eine Bundes-AOK?
22.07.2012
In einem Interview mit der Rheinischen Post (RP) schlägt der neue Vorsitzende der vor kurzem fusionierten AOK Rheinland/Hamburg, Günter Wältermann, eine Bundesweite „Allgemeine Ortskrankenkasse AOK“ vor. Alle Krankenkassen in dem Verbund sollten miteinander nicht nur einen Zusammenschluss sondern eine Fusion für Gesamtdeutschland bilden. Dadurch könnte die Marktposition der Einzelkassen deutlich gestärkt werden.
Mehr Verhandlungsspielraum bei einer Bundes-AOK
Mittelfristig „wäre es ein großer Wurf, wenn alle elf AOK-Kassen zu einer AOK für ganz Deutschland zusammengefügt würden“. Denn „mit einer Bundes-AOK würde ein gemeinsames Dach für 24 Millionen Versicherte entstehen. Die Regionalität jedoch bliebe erhalten“, so die Vision des Kassenchefs. Eine Bundes-AOK könnte sich auf dem Kassenmarkt besser behaupten und der Verhandlungsspielraum gegenüber den Pharmaherstellern, Klinken und Ärzte würde sich enorm verbessern. „Ein solcher Zusammenschluss hätte viele Gestaltungsmöglichkeiten gegenüber Pharmaherstellern, Krankenhäusern und Ärzten. Für das gleiche Geld könnten mehr Leistungen eingekauft werden.“ Letztendlich würde dieser Spielraum auch den Versicherten zugute kommen.
Die größte gesetzliche Krankenkasse in Deutschland ist derzeit die Barmer GEK mir rund 8,6 Millionen Versicherten. Würde eine Bundes-AOK entstehen, wäre die Kasse mit etwa 24 Millionen Versicherten mit Abstand die Mitgliederstärkste Kasse. Seit ersten Juli 2012 ist Günther Wältermann der Chef der AOK Rheinland/Hamburg. Seit dem Zusammenschluss ist sie mit 2,9 Millionen Mitgliedern die größte gesetzliche Krankenversicherung in Nordrhein-Westfalen. (sb)
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