Kassen sollen gesunde Lebensweise belohnen
03.11.2014
Menschen, die gesundheitsbewusst leben und Angebote zur Gesundheitsförderung wahrnehmen, sollen in Zukunft von ihren Krankenkassen dafür belohnt werden. Dies geht laut einem Pressebericht aus einem Gesetzesentwurf hervor.
„Finanzielle Anreize für ein gesundheitsbewusstes Verhalten“
Menschen, die gesund leben, sollen in Zukunft von ihrer Krankenkasse dafür belohnt werden. Dies geht aus dem Referentenentwurf für das neue Präventionsgesetz hervor, wie in der Montagsausgabe der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (RP) berichtet wird. In dem Gesetzesentwurf, der der RP vorliegt, heißt es: „Jede Krankenkasse ist damit in der Regel verpflichtet, in ihrer Satzung Boni als finanzielle Anreize für ein gesundheitsbewusstes Verhalten ihrer Versicherten vorzusehen.“ Die bisherige Kann- werde damit zu einer verpflichtenden Soll-Bestimmung.
Boni für Arbeitgeber und Versicherte
Sowohl für die Arbeitgeber als auch für die Versicherten soll es für die Nutzung betrieblicher Angebote zur Gesundheitsförderung Boni geben. Das Gesetz will die Prävention deutlich früher beginnen lassen als bislang. Die Zeitung zitiert aus der Begründung zur Novelle: „Eine krankheitsorientierte ärztliche Gesundheitsuntersuchung, die vorrangig auf die Führerkennung einer bereits eingetretenen Erkrankung ausgerichtet ist, greift zu kurz.“ Was die betriebliche Gesundheitsförderung angeht, haben in den vergangenen Monaten zahlreiche Experten Kritik geübt. So auch die Professorin für Personal und Organisation, Nele Graf, die im April gegenüber der Nachrichtenagentur dpa davon sprach, dass zwar über Angebote diskutiert werde, doch eine strategische Planung fehle.
Kassen sollen für Aufklärung zahlen
Die Vorschrift, wonach die Krankenkassen künftig 35 Millionen Euro an die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zahlen sollen, trifft bei den Kassen auf Kritik. „Bundesweite Plakataktionen, Hochglanzbroschüren und Ermahnungen oder Präventionsangebote nach dem Gießkannenprinzip gehen häufig am Bedarf vorbei“, sagte AOK-Bundesverbandschef Jürgen Graalmann dem Blatt. Es wäre zielführender, wenn auf Basis der regionalen Besonderheiten „passgenaue Präventionslösungen“ gefunden werden. Graalmann sagte: „Ein besonderes Augenmerk muss dabei neben dem betrieblichen Gesundheitsmanagement auch auf sozial benachteiligte und belastete Gruppen gelegt werden.“ (ad)
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