Kampf gegen krankhaftes Übergewicht: Adipositas ist nicht als Krankheit anerkannt
Immer mehr Menschen weltweit leiden an Übergewicht und Fettleibigkeit. Allein in Deutschland werden im Jahr rund sieben Millionen Patienten wegen Adipositas behandelt. Dennoch ist krankhaftes Übergewicht hierzulande nicht als Krankheit anerkannt. Experten fordern mehr Engagement.
Starkes Übergewicht gefährdet die Gesundheit
Der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge sind rund 1,9 Milliarden Menschen weltweit übergewichtig. Auch Deutschland wird immer dicker. Das kann gefährlich werden: Neben den psychosozialen Auswirkungen von Fettleibigkeit (Adipositas) führen vor allem deren Folgeerkrankungen zu einer starken Einschränkung der Lebensqualität und -dauer. Experten haben nun im Kampf gegen krankhaftes Übergewicht einen nationalen Aktionsplan Adipositas gefordert.
Nicht als Krankheit anerkannt
„Ein Grundproblem ist, dass Adipositas in Deutschland und vielen anderen Ländern als Erkrankung nicht anerkannt ist“, erklärte der Präsident der Deutschen Adipositas-Gesellschaft Matthias Blüher laut einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa.
Und das obwohl, extremes Übergewicht für 20 bis 40 Folgeerkrankungen verantwortlich sei.
So ist Adipositas ein Risikofaktor für Gefäß- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Koronare Herzkrankheit oder Arteriosklerose (Arterienverkalkung).
Zudem steigt dadurch das Risiko für Gelenkverschleiß (Arthrose), Fettleber, Typ-2-Diabetes, und Krebserkrankungen.
Durch mehr Bewegung Gewicht reduzieren
Laut Gesundheitsexperten hätte schon eine minimale Gewichtsreduktion deutliche positive Auswirkungen.
Neben einer gesunden, kalorien- und fettarmen Ernährung wäre hier Sport sehr hilfreich. Dieser verbrennt nicht nur Kalorien, sondern vertreibt den ständigen Hunger, wie britische Forscher berichteten.
Der Europäische Adipositas Tag, der jährlich am dritten Samstag im Mai (2017: 20. Mai) stattfindet, wird in diesem Jahr bereits das siebte Mal begangen. Rund um den Aktionstag wird auf die Gefahren und Behandlungsmöglichkeiten von starkem Übergewicht hingewiesen.
Laut Blüher, der an der Universität Leipzig eine Adipositas-Ambulanz leitet, wachse die Gruppe der extrem übergewichtigen Erwachsenen in Deutschland. (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.