Arbeitnehmer melden sich seltener krank – Viele Fehltage wegen psychischen Erkrankungen
Im vergangenen Jahr haben die Fehltage aufgrund psychischer Krankheiten ein neues Rekordniveau erreicht. Auch im ersten Halbjahr 2017 verursachten seelische Leiden zahlreiche Arbeitsausfälle. Doch insgesamt meldeten sich die Arbeitnehmer in diesem Zeitraum seltener krank.
Psychische Erkrankungen sorgen für viele Fehltage
Deutsche Arbeitnehmer sind pro Jahr durchschnittlich rund 15 Tage krank. Seelische Leiden sind ein häufiger Grund dafür, warum Angestellte nicht zur Arbeit gehen können. So berichtete die Techniker Krankenkasse (TK) vor wenigen Monaten, dass unter den zwölf Top-Diagnosen für Krankschreibungen sechs psychische Krankheiten sind. Auch in einem aktuellen Bericht der DAK-Gesundheit hat sich gezeigt, dass solche Erkrankungen für viele Fehltage sorgen.
Arbeitnehmer meldeten sich seltener krank
Laut einer Mitteilung der DAK meldeten sich Arbeitnehmer in Deutschland im ersten Halbjahr 2017 seltener krank als im Vorjahr.
Der Krankenstand betrug 4,3 Prozent, so das Ergebnis einer aktuellen Analyse der DAK-Gesundheit. Das bedeutet einen leichten Rückgang um 0,1 Prozentpunkte im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016.
63,5 Prozent der Berufstätigen wurden bislang nicht krankgeschrieben, mehr als jeder dritte (36,5 Prozent) mindestens einmal.
Den größten Anteil am Krankenstand haben Muskel-Skelett-Erkrankungen, Erkältungen und psychische Erkrankungen. Jeder zweite Fehltag ging auf das Konto einer dieser drei Krankheitsarten (55 Prozent).
Rückenleiden und andere Muskel-Skelett-Erkrankungen
Den Angaben zufolge stehen Rückenleiden und andere Muskel-Skelett-Erkrankungen an erster Stelle der Fehltage-Statistik. Jeder fünfte Fehltag wurde damit begründet (21 Prozent).
Bei Männern machen Rückenschmerzen und Co. einen größeren Anteil am Krankenstand aus als bei Frauen (23,5 vs. 18,5 Prozent).
Danach folgen Krankheiten des Atmungssystems mit 18 Prozent Anteil am Gesamtkrankenstand. Zu fast genauso vielen Ausfalltagen führten psychische Erkrankungen: Ihr Anteil am Krankenstand betrug 15,6 Prozent (1. Halbjahr 2015: 15,9 Prozent).
Frauen wurden häufiger als Männer mit einer solchen Diagnose krankgeschrieben. Die Betroffenen fielen besonders lange aus: Im Schnitt waren es 34,7 Tage.
Der Bundesvergleich zeigt: Berufstätige in den östlichen Bundesländern waren mit einem Krankenstand von 5,5 Prozent häufiger und länger krankgeschrieben als in Westdeutschland (4,2 Prozent).
Während sich im Osten schon 43 Prozent der Arbeitnehmer bis zur Jahresmitte mindestens einmal krankmeldeten, waren es im Westen nur 35,7 Prozent. (ad)
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