Mehr Krankschreibungen wegen psychischen Erkrankungen gestiegen
15.10.2014
In den vergangenen Tagen wurde aus verschiedenen Bundesländern berichtet, dass der Krankenstand zugenommen hat. Auch im Saarland ist er im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Die häufigste Ursache für die Krankschreibungen waren erstmals psychische Erkrankungen.
Krankenstand erneut gestiegen
Im vergangenen Jahr ist der Krankenstand im Saarland erneut gestiegen. Dies geht aus dem aktuellen DAK-Gesundheitsreport hervor, wie „SR-online“ berichtet. Rund 80.000 Versicherte hat die DAK demnach in dem südwestlichen Bundesland. Die meisten Krankschreibungen bei den Versicherten gab es im Regionalverband Saarbrücken und in St. Ingbert. In Homburg blieben dem Bericht zufolge dagegen die wenigsten Versicherten der Arbeit fern, gefolgt von den Landkreisen Neunkirchen und St. Wendel. Die Zahl der Krankschreibungen in den saarländischen Regionen fiel zwar unterschiedlich hoch aus, doch die Ursachen waren überall die selben.
Psychische Erkrankungen erstmals an erster Stelle
Zum ersten Mal stehen an erster Stelle psychische Erkrankungen wie Depressionenoder Angstzustände, gefolgt von Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems. Die größte Zunahme bei den Ausfalltagen war jedoch mit 58 Prozent bei den Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verzeichnen. Die Krankenkasse hat im aktuellen Gesundheitsreport diesmal bundesweit zudem die Generation der 25 bis 39-Jährigen genauer unter die Lupe genommen. Dabei wurde festgestellt, dass in dieser Altersgruppe, in der meist Familie und Beruf miteinander vereinbart werden müssen, die Mütter und Väter trotz Mehrfachbelastung seltener krankgeschrieben sind als die Jüngeren und kürzer als die Älteren.
Jeder dritte Berliner leidet an psychischer Erkrankung
Als vor wenigen Tagen die Ergebnisse einer Untersuchung der Barmer GEK bekannt gegeben wurden, wonach in Berlin mehr als 34 Prozent und in Brandenburg knapp 29 Prozent der erwerbstätigen Versicherten im Jahr 2012 von einer psychischen Erkrankung betroffen waren, thematisierte die Berliner Barmer-Chefin Claudia Korf auch die finanzielle Belastung für die Krankenkassen. Gegenüber dem „Tagesspiegel“ erläuterte sich zudem, warum es ausgerechnet in der Hauptstadt so viele Menschen mit psychischen Leiden gibt. So würden psychische Erkrankungen dort diagnostiziert, wo sich auch viele Psychologen niederließen. Und dies sei besonders in den Stadtstaaten und im reicheren Süddeutschland der Fall. Ihrer Aussage nach wird dort mehr diagnostiziert, wo mehr Ärzte sitzen. (ad)
Bild: Günter Havlena / pixelio.de
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