Krebs ist weltweit die zweithäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Viele Krebserkrankungen könnten jedoch verhindert werden, da sie auf vermeidbare Risikofaktoren zurückzuführen sind. Drei Lebensstilfaktoren haben dabei einen besonders starken Einfluss.
Der Onkologe Dr. Suneel Kamath von der Cleveland Clinic in den USA erläutert, welche drei vermeidbaren Lebensstilfaktoren den größten Einfluss auf das Krebsrisiko haben und unterstreicht dabei die Vorteile eines gesunden Lebensstils.
Viele Krebserkrankungen vermeidbar
Eine frühere Studie hatte bereits darauf hingewiesen, dass etwa jede zweite Krebserkrankung bei Männern und jede dritte Krebserkrankung bei Frauen auf vermeidbaren Risikofaktoren zurückgeht.
Als vermeidbare Faktoren, die das Krebsrisiko stark beeinflussen, wurden dabei zum Beispiel Rauchen, Alkoholkonsum, Übergewicht, Ernährung und ungeschützter Geschlechtsverkehr genannt.
Rauchen, Alkohol & Übergewicht
Auch Dr. Kamath betont in einer aktuellen Mitteilung der Cleveland Clinic, dass es zur Senkung des Krebsrisikos äußerst wichtig sei, nicht zu rauchen, wenig oder gar keinen Alkohol zu trinken und generell auf ein gesundes Körpergewicht zu achten.
Rauchen berge dabei das höchste Krebsrisiko, weshalb man das Rauchen aufgeben oder gar nicht erst damit anfangen sollte. Aber auch auch Alkoholkonsum beeinflusse das Krebsrisiko stark, weshalb es am am besten sei, gar keinen Alkohol zu trinken. Oder man sollte zumindest die getrunkene Menge reduzieren, erklärt der Onkologe.
Gewichtsprobleme, Übergewicht und Adipositas können das Krebsrisiko ebenfalls deutlich erhöhen und daher sei auf ein gesundes Körpergewicht zu achten. Dr. Kamath weist hier darauf hin, dass bereits kleine Schritte zur Gewichtsreduktion langfristig große Auswirkungen haben können.
Krebserkrankungen in der Familie kennen
Andere Risikofaktoren lassen sich hingegen weniger beeinflussen, wie beispielsweise familiäre Vorerkrankungen und das damit verbundene erhöhte Krebsrisiko. Daher ist es wichtig, die Krankengeschichten in der Familie zu kennen, erläutert der Experte. Dies könne darauf hinweisen, dass man selbst zu einer Hochrisikogruppe gehört.
Krebsrisiko minimieren
Für Betroffene gebe es in solchen Fällen Leitlinien mit wertvollen Erläuterungen, die man beachten sollte, wenn in der Familie ein erhöhtes Krebsrisiko besteht. Zudem sei es ratsam, generell auf eine gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und Bewegung zu achten, um das Krebsrisiko zu senken. Auch die Verwendung von Sonnenschutzmitteln bei entsprechendem Wetter könne das Erkrankungsrisiko reduzieren.
Der Mediziner fügte hinzu, dass es generell nicht möglich ist, das Risiko einer Krebserkrankung vollständig auszuschließen. Über die genannten Faktoren lasse sich das Risiko aber deutlich beeinflussen. Außerdem sei es ratsam, sich bei Verdacht auf eine Krebserkrankung frühzeitig untersuchen zu lassen, da mit früher Diagnose die Aussicht auf eine erfolgreiche Behandlung steige. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Khanh Bao Tran, Justin J. Lang, Kelly Compton, Rixing Xu, Alistair R. Acheson, et al.:The global burden of cancer attributable to risk factors, 2010–19: a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2019; in: The Lancet, The Lancet
- Cleveland Clinic: Three Things a Cancer Doctor Would Avoid veröffentlicht 11.02.2025), Cleveland Clinic
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.