Rolle der T-Zellen bei Behandlung von Krebs
Jetzt wurde eine Möglichkeit identifiziert, wie sogenannte T-Zellen aufgeladen werden können, was die Fähigkeit dieser Zellen zum Angriff auf Krebszellen erheblich verbessert. Dies könnte die Wirksamkeit von Krebsimmuntherapien und auch die Anzahl von damit behandelbaren Krebsarten erhöhen.
In einer neuen Untersuchung von Fachleuten der international hoch anerkannten Yale University wurde eine Methode entwickelt, um das Genom von CD8-T-Zellen effizient nach bestimmten Genen zu durchsuchen, welche die Fähigkeit der Zellen zum Angriff auf Krebszellen verbessern.
Die Ergebnisse wurden ein der englischsprachigen Fachzeitschrift „Cell Metabolism“ publiziert.
Wie funktioniert CAR-T-Zelltherapie?
Bei der sogenannten CAR-T-Zelltherapie wird die Immunreaktion von T-Zellen auf Krebserkrankungen genutzt, indem Moleküle, welche Tumore detektieren können, in die Zellen eingebracht werden.
In den USA wurden in den letzten zehn Jahren bereits sechs CAR-T-Zelltherapien zur Behandlung von B-Zell-Lymphomen und multiplem Myelom von der FDA zugelassen. Doch auch wenn die Behandlung anfangs zu großen Erfolgen führt, nimmt die Wirksamkeit mit der Zeit ab, berichten die Fachleute.
Wie lässt sich die Funktion von T-Zellen verbessern?
Daher wird nach Möglichkeiten gesucht, um die Funktion der T-Zellen zu verbessern. Ein weiterer Punkt, warum solch eine Verbesserung der T-Zellen wichtig sein könnte, ist, dass es zur Zeit noch keine zugelassenen CAR-T-Zelltherapien zur Behandlung solider Tumore gibt und verbesserte T-Zellen vielleicht eine solche ermöglichen könnten.
Die Fachleute der Yale University entwickelten jetzt eine neue Methode, mit deren Hilfe das Genom von CD8-T-Zellen effizient nach bestimmten Genen durchsucht werden kann, welche die Fähigkeit der Zellen zum Angriff auf Krebszellen verbessern könnten.
Enzym erhöht Stoffwechselaktivität in T-Zellen
Durch dieses Screening konnte tatsächlich ein molekulares Enzym identifiziert werden, welches quasi wie ein Fuß auf einem Gaspedal wirkt, um die Stoffwechselaktivität in T-Zellen zu erhöhen, erläutert Studienautor Dr. Sidi Chen von der Yale University in einer Pressemitteilung.
Mit der Hilfe von Modellen von Mäusen stellte das Team fest, dass eine hohe Aktivität in mehreren Genen die Aktivität von CAR-T-Zellen erhöht. Unter diesen Genen war auch PRODH2, ein Gen, welches am Zellstoffwechsel beteiligt ist. Die Mausmodelle wurden zur Untersuchung von drei verschiedenen Arten von Krebs verwendet, eine davon Brustkrebs mit soliden Tumoren.
Neue T-Zellen übertreffen bestehende Zelltherapien
Die dabei erzielten Ergebnisse zeigen, dass es möglich ist, hyper-metabolische CAR-T-Zellen zu produzieren, welche bereits bestehende Zelltherapien übertreffen, betonen die Forschenden.
Dies könnte es ermöglichen, in zukünftigen Studien die neu identifizierten Arten von metabolisch verstärkten CAR-T-Zellen in klinischen Umgebungen zu testen. Dadurch könnten dann laut dem Team andere T-Zell-Super-Charger identifiziert werden und die zellbasierten Immuntherapien auf verschiedene Krebsarten ausgeweitet werden, besonders auf solide Tumore, fügt Dr Shen hinzu. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Lupeng Ye, Jonathan J. Park, Lei Peng, Quanjun Yang, Ryan D. Chow, et al.: A genome-scale gain-of-function CRISPR screen in CD8 T cells identifies proline metabolism as a means to enhance CAR-T therapy; in : Cell Metabolism (veröffentlicht 10.03.2022), Cell Metabolism
- Yale University: Yale scientists ‘supercharge’ cancer-fighting T cells (veröffentlicht 10.03.2022), Yale University
Wichtiger Hinweis:
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