Auswirkungen der Ernährung auf Überleben bei Krebs
Krebs und Ernährung sind eng miteinander verbunden. So gilt zum Beispiel eine ungesunde Ernährung mit hohem Anteil an rotem Fleisch als Krebsrisikofaktor. Eine gesunde Ernährung schützt hingegen nicht nur vor der Entstehung von Krebs, sie erhöht laut einer aktuellen Studie auch die Wahrscheinlichkeit, dass betroffenen Personen eine Krebserkrankung überleben.
In einer neuen Übersichtsarbeit von Fachleuten des Catalan Institute of Oncology wurde versucht, eine qualitative und gegebenenfalls auch eine quantitative Bewertung der Zusammenhänge zwischen Ernährungsmustern und der Krebsprognose zu erstellen. Hierfür analysierten die Forschenden die Ergebnisse von prospektiven Kohortenstudien sowie randomisierten kontrollierten Studien zur Wirkung von Ernährungsinterventionen. Die entsprechenden Studienergebnisse wurden in dem englischsprachigen Fachblatt „Nutrients“ publiziert.
Rolle der Ernährung bei Krebserkrankungen
In der Vergangenheit wurde bereits mehrfach in verschiedenen Untersuchungen festgestellt, dass die Ernährung einen großen Einfluss auf die Entstehung und den Verlauf von Krebs hat. Neben dem negativen Einfluss einer ungesunden Ernährung auf das Krebsrisiko, wurden dabei auch unterschiedlich positive Effekte nachgewiesen. Beispielsweise kann die richtige Ernährung das Tumorwachstum verlangsamen oder eine spezielle Ernährung kann eine Therapie unterstützen.
In bisherigen Studien wurde allerdings hauptsächlich der Zusammenhang zwischen einzelnen Ernährungskomponenten und der Krebsprognose bei Tumoren mit gutem therapeutischen Ansprechen (Brust-, Dickdarm- und Prostatakrebs) untersucht. Die Auswirkungen der Gesamtqualität der Ernährung blieben häufig unbeachtet, berichten die Forschenden. Sie stellten sich die Frage, wie die Ernährung die Überlebenswahrscheinlichkeit bei einer Krebserkrankung beeinflusst.
Geringeres Sterberisiko durch mediterrane Ernährung
Bei der aktuellen Auswertung von insgesamt 35 prospektiven Kohortenstudien und 14 randomisierten kontrollierten Studien wurde deutlich, dass eine gesunde Ernährung mit einer höheren Überlebenswahrscheinlichkeit bei einer Krebserkrankung verbinden ist.
So zeigte sich, dass eine bessere Gesamtqualität der Ernährung mit einem verbesserten Überleben bei Brust- und Darmkrebs verbunden ist, berichten die Fachleute. Eine höhere Ernährungsqualität sei mit einem um 23 Prozent geringeren Risiko der Gesamtsterblichkeit bei Brustkrebs assoziiert, verglichen mit einer Ernährung von niedrigerer Qualität.
Außerdem stellten die Forschenden fest, dass die Einhaltung einer mediterranen Ernährung mit einem geringeren Sterberisiko bei Darm- und Prostatakrebs in Verbindung steht.
Ernährung und Bewegung verbessern Lebensqualität
Das Team fand zusätzlich auch Hinweise darauf, dass Ernährungsinterventionen, welche in der Regel mit körperlicher Aktivität kombiniert wurden, zu einer Verbesserung der allgemeinen Lebensqualität von krebskranken Personen führt. Da die meisten ausgewerteten Studien Überlebende von Brustkrebs betrafen, bleibe die Aussagekraft der Ergebnisse jedoch eingeschränkt. Nun sind daher nach Ansicht der Forschenden weitere Kohorten- und Interventionsstudien zu anderen Krebsarten erforderlich, damit es möglich wird, spezifischere Empfehlungen zur optimalen Ernährung auszusprechen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Carlota Castro-Espin, Antonio Agudo: The Role of Diet in Prognosis among Cancer Survivors: A Systematic Review and Meta-Analysis of Dietary Patterns and Diet Interventions; in: Nutrients (veröffentlicht 14.01.2022), Nutrients
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.