Wissenschaftler entwickeln neuen Bluttest, der fünf verschiedene Krebsarten erkennt
Viele Menschen sterben jedes Jahr an einer Krebserkrankung. Krebs hat viele verschiedene Formen und ist eine große Gefahr für die menschliche Gesundheit. Oft wird eine Krebserkrankung erst zu spät erkannt und ist dann nur noch sehr schwer zu behandeln. Somit wäre es von deutlichem Vorteil, wenn Krebs durch einen einfachen Bluttest festzustellen wäre. Genau an so einer Art von Test arbeiten zur Zeit Wissenschaftler des „National Institutes of Health“.
Krebs tötet jedes Jahr viele Menschen auf der ganzen Welt. Die Krankheit ist die zweithäufigste Todesursache in der Europäischen Union (EU). Somit ist es nicht verwunderlich, dass Forscher auf der ganzen Welt versuchen, wirksame Tests zur Früherkennung zu entwickeln. Jetzt könnte US-Wissenschaftlern der Durchbruch gelungen sein. Die Mediziner des „National Institutes of Health“ arbeiten gerade an einem Bluttest, der fünf verschiedene Krebsformen erkennen soll. Die Ergebnisse ihrer Untersuchungen veröffentlichten die Experten in der Fachzeitschrift „Journal of Molecular Diagnostics“.
Krebs verändert chemische Signatur von ZNF154 Gen, Diagnose-Tool erkennt Veränderung
Krebserkrankungen sind eine ernsthafte Bedrohung für die menschliche Gesundheit. Weltweit sterben jährlich unzählige Menschen an dieser Erkrankung. Oft wird Krebs einfach zu spät erkannt. Eine erfolgreiche Behandlung ist dann meist nur schwer oder gar nicht möglich, sagen die Mediziner. Einige Wissenschaftler arbeiten schon seit längerer Zeit an Tests, die schnell und zuverlässig feststellen sollen, ob ein Mensch an Krebs erkrankt ist. Somit wäre es in naher Zukunft vielleicht möglich, bestimmte Krebsarten durch einen einfachen Bluttest zu entdecken, erklären die Forscher. Ein solcher Test könnte Millionen von Leben auf der ganzen Welt retten. Dickdarm-, Lungen-, Brust-, Magen- und Gebärmutterschleimhautkrebs ließen sich in Zukunft möglicherweise durch den neuen Bluttest erkennen. Wenn sich Tumore in einem dieser Bereiche entwickeln, ändert das sogenannte ZNF154 Gen seine chemische Signatur. Das neue Diagnose-Tool ist in der Lage solch eine Veränderung zu erkennen, behaupten die Experten.
Forscher entdecken universellen Krebs-Biomarker
Wenn eine Person an Krebs erkrankt ist, tritt eine höhere Methylierung ein. Diese höhere Methylierung, wie sie in einigen Tumoren gefunden werden kann, bewirkt, dass sich die Aktivität eines speziellen Gens verringert. Es war eine große technische Herausforderung, aber die Forscher fanden eine erhöhte Methylierung, die sich auf das Gen ZNF154 auswirkte. Dieser Zusammenhang mit Tumoren ist einzigartig, erläutern die Wissenschaftler. Bereits im Jahr 2013 entdeckte Dr. Elnitski und ihr Forscherteam Spuren von Methylierung auf dem ZNF154 Gen bei fünfzehn verschiedenen Tumorarten in dreizehn verschiedenen Organen. Die Forscher hielten es für einen möglichen universellen Krebs-Biomarker. Biomarker sind biologische Moleküle, die das Vorhandensein einer Krankheit anzeigen, erläutern die Mediziner. Damit haben wir die Voraussetzungen geschaffen, um einen Test zur Diagnose zu entwickeln. Dieser könnte Krebs schneller erkennen und damit die Überlebensrate bei vielen Arten von Krebs verbessern, betont Dr. Elnitski. In dieser Nacht konnte keiner der Wissenschaftler schlafen, so aufgeregt waren wir, als wir diesen neuen Biomarken-Kandidaten entdeckten, fügt die Mediziner hinzu.
Neuer Bluttest bietet viel Potenzial und kann Krebs schneller erkennen
Alle Tumorarten und Unterarten produzieren konsequent die gleichen Zeichen der Methylierung, rund um das ZNF154 Gen. Diese Erkenntnis könnte ein wichtiger Schritt sein, um eine Untersuchung zu entwickeln, die Krebserkrankungen frühzeitig durch einen Bluttest identifizieren kann. Aktuelle Bluttests für Krebs sind bisher spezifisch für einen Tumortyp. Das neue Diagnose-Tool könnte möglicherweise Ärzten die Möglichkeit bieten, Lungen-, Brust-, Gebärmutter- und Magenkrebs frühzeitig zu erkennen, ohne die Notwendigkeit für invasive und intrusive Tests, erklären die Wissenschaftler. Bisher mussten Ärzte erst den Tumor finden, dann eine Probe nehmen und seine Genomsequenz bestimmen. Sobald die tumorspezifischen Mutationen bekannt sind, können sie im Blut aufgespürt werden. Der neue Bluttest bietet viel mehr Potenzial. Es werden keine Vorkenntnisse über die Krebsart benötigt, der Bluttest könnte verschiedene Krebserkrankungen einfach und schnell diagnostizieren, sagen die Forscher. Dieser neue Test sei „weniger invasiv und instrusiv“ als andere Screening-Methoden. Wir haben den Grundstein gelegt um einen Diagnosetest zu entwickeln, der Krebs früher erkennen kann und somit die Überlebensrate von Menschen mit vielen Arten von Krebs dramatisch verbessert, erläutert Dr. Elnitski.(as)
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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.