Durchbruch in der Früherkennung von Krebs erzielt
Eine neue Form der Magnetresonanztomographie ermöglicht es, Krebsgewebe präziser zu identifizieren. Dies könnte die Prävention und Behandlung von Krebs erheblich verbessern und so jedes Jahr viele Menschenleben retten.
In einer neuen Studie eines Forschungsteams der University of Waterloo und der University of Toronto in Kanada wurde festgestellt, dass die synthetische korrelierte Diffusionstomographie Prostatakrebs besser als die herkömmliche Magnetresonanztomographie feststellen kann. Die Studienergebnisse wurden in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Scientific Reports“ veröffentlicht.
Todesfälle durch Krebs nehmen weiter zu
Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) ist die Wahrscheinlichkeit, eine Krebserkrankung zu überleben, durch erzielte Fortschritte in der Therapie deutlich gestiegen. Trotzdem hat die absolute Anzahl jährlicher Krebssterbefälle in den letzten 30 Jahren kontinuierlich zugenommen.
Krebs sollte möglichst früh erkannt werden
Dies macht deutlich, wie wichtig es ist, neue Methoden zur frühzeitigen Diagnose und effektiven Behandlung von Krebs zu identifizieren. Die neu entwickelte synthetische korrelierte Diffusionstomographie könnte genau dies ermöglichen.
In der aktuellen Untersuchung arbeiteten die Forschenden mit mehrerer Krankenhäuser in Toronto und dem Ontario Institute for Cancer Research zusammen, um die neue Technologie anhand einer Kohorte von 200 Teilnehmenden mit Prostatakrebs zu testen.
„Prostatakrebs ist weltweit die zweithäufigste Krebsart bei Männern und die am häufigsten diagnostizierte Krebsart bei Männern in den Industrieländern. Deshalb haben wir uns in unserer Forschung zuerst darauf konzentriert“, erläutert Studienautor Alexander Wong von der Waterloo University.
Krebsartiges Gewebe scheint zu leuchten
Es gebe Unterschiede in der Bewegung von Wassermolekülen in Krebsgewebe verglichen mit deren Bewegung in gesundem Gewebe. Durch die korrelierte Diffusionsbildgebung können diese Unterschiede hervorgehoben werden.
Die neu entwickelte spezielle Form der synthetischen korrelierten Diffusionsbildgebung bestimme die Unterschiede, indem sie MRT-Signale mit unterschiedlichen Gradientenimpulsstärken und -zeiten erfasst, synthetisiert und mischt, erläutert das Team.
Mit der Hilfe der korrelierten Diffusionstomographie seien Bilder erzeugt worden, auf denen krebsartiges Gewebe im Vergleich zu gesundem Gewebe zu leuchten scheint. Dies erleichtere es, Krebs zu identifizieren.
„Unsere Studien zeigen, dass diese neue Technologie ein vielversprechendes Potenzial zur Verbesserung der Krebsvorsorge, der Prognose und der Behandlungsplanung hat“, ergänzt Wong in einer Pressemitteilung.
Krebs leichter identifizieren
Die Fachleute betonen, dass die synthetische korrelierte Diffusionsbildgebung besser als die derzeit verwendeten Standard-MRT-Techniken in der Lage sei, signifikantes Krebsgewebe von gesundem Gewebe abzugrenzen.
Auch bei anderen Krebsarten nutzbar
Studienautor Alexander Wong fügt hinzu, dass in der Forschungsarbeit auch sehr vielversprechende Ergebnisse für die Brustkrebsvorsorge, -erkennung und -behandlungsplanung erzielt wurden.
Generell könne die neue korrelierte Diffusionstomographie bei viele Arten der Krebsbildgebung und der klinischen Entscheidungsunterstützung wichtige Fortschritte ermöglichen, resümieren die Forschenden. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- University of Waterloo: MRI innovation makes cancerous tissue light up and easier to see (veröffentlicht 21.03.2022), University of Waterloo
- Alexander Wong, Hayden Gunraj, Vignesh Sivan, Masoom A. Haider : Synthetic correlated diffusion imaging hyperintensity delineates clinically significant prostate cancer; in: Scientific Reports (veröffentlicht 01.03.2022), Scientific Reports
- Rober Koch-Institut: Krebserkrankungen (abgefragt 21.03.2022), RKI
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.