WHO setzt Mercaptobenzothiazol auf die Liste krebserzeugender Stoffe
Es gibt viele Substanzen und Produkte, die als krebserregend gelten. Einige solcher Produkte benutzen wir täglich in unseren Haushalten, ohne uns über die davon ausgehenden Gefahren bewusst zu sein. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte jetzt, dass Babypuppen, Autoreifen oder Gummihandschuhe einen Stoff enthalten, der hochgradig krebserregend ist.
Krebs ist eine große Bedrohung für die menschliche Gesundheit. Die Folgen der Erkrankung können dramatisch sein, im schlechtesten Fall endet die Krankheit mit dem Tod. Somit sollten wir versuchen, unser Krebsrisiko gering zu halten und jegliche Produkte meiden, die krebserregende Stoffe enthalten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte jetzt auf Grund einer Studie, dass einige Produkte des täglichen Gebrauchs im Verdacht stehen, in uns Krebs auslösen zu können. Zu den besagten Produkten zählen beispielsweise Babypuppen, Babyschnuller oder Gummihandschuhe. Die WHO veröffentlichte die Ergebnisse der Untersuchung im Fachjournal „The Lancet“.
Nutzung von Kondomen ist ungefährlich, MBT-Menge sehr gering
Die Chemikalie Mercaptobenzothiazol, kurz auch MBT genannt, ist weitverbreitet. Sie ist oft in Produkten aus Gummi enthalten. Zu diesen zählen auch Gegenstände, die wir im täglichen Leben nutzen.
Arbeiter in Fabriken, die solche Gummiprodukte ungeschützt herstellen, setzen sich jedoch einer erhöhten Gefahr aus, weil sie jeden Tag mit solchen Chemikalien in Kontakt kommen. Experten aus acht Ländern auf der ganzen Welt trafen sich jetzt in Frankreich, um darüber zu diskutieren, ob MBT in die „Enzyklopädie der Karzinogene” aufgenommen werden sollte. Die Wissenschaftler konnten feststellen, dass es genügend Beweise für eine krebserregende Wirkung von MBT gibt, erklären die Forscher.
Arbeiter im Straßenbau besonders gefährdet durch MBT im Straßenstaub
MBT gehört jetzt ofiziell zu den Stoffen, die Krebs verursachen können. Die Liste dieser gefährlichen Substanzen ist lang und umfasst mehr als hundert verschiedene Stoffe. Die Chemikalie MBT ist beispielsweise in Babyschnullern vorhanden und wird oft in der Produktion von Gummihandschuhen verwendet. Außerdem findet man sie auch in Reinigern, die im medizinischen Bereich eingesetzt werden, zitiert der „Telegraph“ Professor Hans Kromhout, Mitglied der Expertenrunden, die in Frankreich über die Bewertung von MBT diskutiert hat. Fabrikarbeiter und Arbeiter im Straßenbau haben ein erhöhtes Risiko, denn die Chemikalie MBT wurde verstärkt im Straßenstaub gefunden. Dorthin gelangt sie über den Abrieb von Gummireifen. Arbeiter auf der Straße können dann den Staub einatmen, der eine erhebliche Menge an MBT enthält. So steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Krebserkrankung. Das Risiko steigt noch weiter, weil die Gase des Auspuffs von Fahrzeugen die Situation zusätzlich verschlimmern können, erläutert Professor Kromhout gegenüber dem „Telegraph“.
MBT kann Darmkrebs, Blasenkrebs und Blutkrebs auslösen
MBT wird vor allem in der Herstellung von Gummiprodukten verwendet. Somit müssten Arbeiter in dieser Branche am meisten geschützt werden. Die breite Öffentlichkeit ist nur wenigen Gummiwaren ausgesetzt, die kleine Mengen MBT enthalten, erläutern die Experten. Die Chemikalie könne dann durch Hautkontakt aufgenommen werden. Zu solchen Produkten gehören beispielsweise einige Handschuhe und Schuhe. Die Auswirkungen von MBT wurden von der Internationalen Agentur für Krebsforschung der WHO untersucht und analysiert.
Die Chemikalie kann verschiedene Arten von Krebs in uns auslösen. Dabei handelt es sich um Darmkrebs, Blasenkrebs und eine Art von Blutkrebs, erläutert Professor Tom Sorahan von der Birmingham University gegenüber dem „Telegraph“. Verbraucher müssten sich allerdings keine Sorgen machen. Die Menge von MBT in den Produkten des täglichen Lebens sei sehr gering und wahrscheinlich nicht schädlich, wir der Professor vom „Telegraph“ zitiert. MBT ist nur eines der vielen gefährlichen Karzinogene, die bereits von der WHO festgestellt wurden. Darunter finden sich auch übermäßige Sonnenbäder, Tabakrauch, alkoholische Getränke, Dieselruß, Holzstaub, verarbeitetes Fleisch, Asbest und Mineralöle aufgenommen.(as)
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