Weihnachtsbäckerei: Die Gefahr durch gesundheitsschädliches Acrylamid verringern
In vielen Haushalten werden in der Adventszeit leckere Plätzchen gebacken. Doch leider entsteht beim Backen oft auch Acrylamid. Dieser Schadstoff steht schon lange im Verdacht, das Krebsrisiko zu erhöhen. Fachleute erklären, wie sich die Gefahr durch Acrylamid reduzieren lässt.
In der Adventszeit sind selbstgebackene Plätzchen eine beliebte Nascherei. Damit das Gebäck besonders gut gelingt und keine Schadstoffe enthält, sollte auf hochwertige Backzutaten geachtet werden, rät die Verbraucherzentrale des Saarlandes.
Hochwertige Zutaten verwenden
In der Weihnachtsbäckerei sollten stets hochwertige Zutaten verwendet werden. Wie die Verbraucherzentrale des Saarlandes in einer Mitteilung erklärt, sind beispielsweise Vanilleschoten zwar teurer als Vanillearoma oder Vanillin-Zucker, dafür aber viel feiner im Aroma.
Große Qualitätsunterschiede gibt es unter anderem bei Mandeln und Nüssen. Wer sie in gemahlener Form einkauft, sollte auf das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) achten und vor dem Backen den Geschmack testen.
„Schmecken sie ranzig, muffig oder bitter, sind sie verdorben und nicht mehr zum Backen geeignet“, erklärt Weimar-Ehl, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale des Saarlandes.
Besser sei es, ganze Mandeln und Nüsse zu kaufen und je nach Bedarf frisch zu mahlen.
Möglicherweise krebserregender Schadstoff
Ab einer Temperatur von 150 Grad Celsius bekommen die Plätzchen eine schöne Bräunung und es bilden sich die gewünschten Aromen und Geschmacksstoffe – allerdings entsteht auch Acrylamid.
Dieser Schadstoff steht schon seit langem in Verdacht, Krebs zu erregen. So hat etwa die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) vor einigen Jahren vor dem erhöhten Krebsrisiko durch Acrylamid in Lebensmitteln gewarnt.
Auch die britische Food Standards Agency (FSA) berichtet auf ihrer Webseite, dass sich dieser Stoff in Studien bei Tieren als krebserregend gezeigt hat, doch bei Menschen fehle ein solcher Nachweis.
Acrylamid entsteht immer dann, wenn kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Weihnachtsgebäck stark erhitzt werden.
Vergolden statt Verkohlen
Theresia Weimar-Ehl empfiehlt, die Backtemperatur bei Ober- und Unterhitze auf maximal 190 Grad Celsius beziehungsweise bei Umluft auf 170 Grad Celsius zu begrenzen. Hell gebackene Plätzchen enthalten deutlich weniger Acrylamid als stark gebräuntes Gebäck.
„Vergolden statt verkohlen, heißt hier das Motto“, so Weimar-Ehl.
Hirschhornsalz ist eine Acrylamid-Quelle. Gesünder ist es laut der Verbraucherzentrale, als Backtriebmittel Natron oder Backpulver zu verwenden.
Noch ein Tipp: Wer Plätzchen nicht selber macht, sondern im Supermarkt kauft, sollte unbedingt einen Blick auf die Zutatenliste werfen. Denn häufig sind in Weihnachtsgebäck gesundheitsschädliche Zutaten enthalten. Darauf hat die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein vor kurzem in einer Mitteilung hingewiesen. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Verbraucherzentrale Saarland: Vergolden statt verkohlen - Empfehlungen für die Weihnachtsbäckerei, (Abruf: 18.12.2019), Verbraucherzentrale Saarland
- Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA): Acrylamid in Lebensmitteln ist ein Problem für die öffentliche Gesundheit, (Abruf: 18.12.2019), Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA)
- Food Standards Agency (FSA): Acrylamide, (Abruf: 18.12.2019), Food Standards Agency (FSA)
- Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein: Palmöl, Persipan, Schweinegelatine: Ersatzstoffe im Weihnachtsgebäck, (Abruf: 18.12.2019), Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.