Giftiges Benzol in Karottensäften und Babygläschen enthalten
16.09.2013
Eine Untersuchung im Auftrag des NDR-Magazins „Markt“ hat in Karottensäften. In Karotten-Babygläschen sowie im Nahrungsergänzungsaft „Sanostol“ giftiges Benzol nachgewiesen. Bereits im April hatte eine Untersuchung des Verbrauchermagazins den krebserregenden Stoff in Erfrischungsgetränken nachgewiesen.
Gefährlicher Stoff auch im Babynahrung
Seit 2005 warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) vor Benzol in Nahrungsmitteln. Von der Lebensmittelindustrie wird Benzoesäure (E 210) oft als Konservierungsmittel vor allem bei sauer eingelegten Lebensmitteln eingesetzt. Laut „Markt“-Informationen ist Natriumbenzoat, eine Salzform der Benzeosäure, auch in erhitzen Karottenprodukten zu finden.
Benzol ist für seine Zellschädigen und krebsauslösende Wirkung bekannt. Einen Grenzwert haben die Behörden bisher nur für Trinkwasser aufgestellt. Für Säfte und Nahrung aus Babygläschen gibt es bisher keine Angaben, obwohl schon kleinste Mengen gefährlich sein können. "Benzol ist nachweislich eine krebserzeugende Verbindung, die bereits in äußerst niedriger Konzentration Krebs machen kann, beispielsweise Leukämie. Für solche Stoffe, die keine Grenzwerte haben, die keine Toleranzwerte haben, gilt das Minimierungsgebot", warnt der Toxikologe Dr. Hermann Kruse. Für Trinkwasser gilt die Grenze von einem Mikrogramm pro Liter.
Benzol entsteht nicht nur durch den Konservierungsstoff Natriumbenzoat. Auch in erhitzten Karottenprodukten ist oft Benzol zu finden: So habe das auch in Möhrensaft von Schneekoppe und im „Biosaft Reine Karotte“ von HIPP sowie in Karottenbrei-Babygläschen von sieben verschiedenen Herstellern Benzol gefunden. Die Ursache: Karottensaft und Karottenbrei werden industriell erhitzt. Aus Vorstufen der Karotte entsteht Benzol. Da in geschlossenen Gefäßen erhitzt wird, kann es nicht entweichen. Nach der Abkühlung verbleibt es im Lebensmittel. (fr)
Bild: Helene Souza / pixelio.de
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