24-jährige Frau stirbt bei Kältetherapie
Kälte-Therapien kommen bei verschiedenen gesundheitlichen Problemen zur Anwendung, beispielsweise bei rheumatischen Erkrankungen. In den USA ist nun eine junge Frau bei der sogenannten Kryotherapie gestorben. Ihr Körper war „felsenhart gefroren“, berichteten Angehörige.
Kälte-Therapie zur Behandlung verschiedener Erkrankungen
Kälte-Therapien werden zur Behandlung von verschiedenen Krankheiten eingesetzt. Die auch Kryotherapie genannte Methode kann beispielsweise bei rheumatischen Erkrankungen wie Morbus Bechterew Schmerzen lindern oder bei Hauterkrankungen wie Hautflechte und gegen hartnäckige Warzen helfen. Die relativ neue Methode wird zudem gegen Muskelkater oder Schlafstörungen eingesetzt. In den USA hat nun der Tod einer 24-jährigen Frau in einer Kältekammer für Schlagzeilen gesorgt. Der Körper der Patientin war bei dieser Ganzkörperkältetherapie (GKKT) für kurze Zeit extrem niedrigen Temperaturen ausgesetzt. Ihr Körper war laut Angehörigen „felsenhart gefroren“.
Temperaturen von bis zu minus 110 Grad
Wie die nationale Nachrichtenagentur der Schweiz (SDA) berichtet, kommt die Kryotherapie in den USA nach dem Kältetod der jungen Frau nun auf den Prüfstand. In den Vereinigten Staaten ist diese Methode derzeit eine Wachstumsbranche. Auch manche Spitzensportler in den USA nutzen Kältekammern. So setzen Star-Athleten wie der Basketballer LeBron James auf die Ganzkörper-Kryotherapie als Alternative zu Eisbeutel und Kaltwasserbädern. Die Patienten halten sich nur für kurze Zeit, etwa für eine bis drei Minuten, in der Kältekammer auf und sind dabei Temperaturen von bis zu minus 110 Grad ausgesetzt. Währenddessen tragen sie lediglich Badehose oder Badeanzug, dazu Handschuhe und dicke Strümpfe. Bei der Methode wird entweder kalte Luft oder Stickstoffdampf in die Kammer geleitet.
Medizinisch fundierte Belege fehlen
Von Kritikern wird seit längerem gewarnt, dass es bislang keine medizinisch fundierten Belege für die Wirksamkeit der Kryotherapie gibt. Sie fordern weitere Forschungen, um die kurz- und langfristigen Auswirkungen zu untersuchen. Robert Glatter, Notfallarzt am Lenox Hill Hospital in New York, sagte der SDA zufolge, die Therapie in der Kältekammer könne einem zwar „einen Adrenalinstoss und einen Ruck“ geben, doch es gebe keine Beweise dafür, dass die Therapie von Vorteil sei für eine bessere Gesundheit. Außerdem ist es seiner Meinung nach nicht erwiesen, dass die Kältetherapie Muskelschäden nach dem Training reduziert. Darüber hinaus würden Menschen ganz unterschiedlich auf solche Minustemperaturen reagieren und müssten entsprechend überwacht werden.
Körper war „felsenhart gefroren“
Die junge Frau war am 20. Oktober in Las Vegas offenbar nach Geschäftsende in die Kältekammer gestiegen, um einige Schmerzen zu lindern. Erst am folgenden Tag wurde die 24-Jährige dort von einem Kollegen entdeckt. Wie ihr Onkel Albert Ake gegenüber lokalen Medien mitteilte, war ihr Körper „felsenhart gefroren“. Mittlerweile kündigten die Behörden im US-Bundesstaat Nevada an, die Sicherheit und andere Fragen im Zusammenhang mit der Kryotherapie unter die Lupe zu nehmen. Es hieß, dass die Untersuchungen auch dazu beitragen sollten, die entsprechenden Sicherheitsstandards zu überarbeiten. (ad)
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