Gesundheitliche Vorteile von Kürbis
Im Herbst haben Kürbisse Hochsaison. Die Beerenfrüchte schmecken nicht nur lecker, sondern sind auch äußerst gesund. Zum einen sind sie arm an Kalorien, zum anderen sind in ihnen wertvolle Nährstoffe enthalten. Das Fruchtfleisch kann unter anderem harntreibend und entwässernd wirken.
Der Kürbis wird oft als Gemüse angesehen, aber er ist eigentlich eine Frucht und ein wohlschmeckendes Lebensmittel, das voller gesundheitlicher Vorteile steckt.
Mehr als 850 Sorten
Wie in einem Beitrag auf dem vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz betriebenen Verbraucherportal Bayern erklärt wird, zählt der Kürbis nicht zum Gemüse, sondern zu den Beerenfrüchten.
Es gibt über 850 Sorten, die in Zier-, Öl- und Speisekürbisse eingeteilt werden. Letztere werden in der Küche verwendet, Ölkürbisse werden zur Gewinnung von Kürbiskernöl genutzt und Zierkürbisse, die aufgrund des Bitterstoffs Cucurbitacin nicht zum Verzehr geeignet sind, dienen der Dekoration, erläutert das Landeszentrum für Ernährung Baden-Württemberg auf seiner Webseite.
Bitter schmeckende Kürbisse (und auch Zucchini) sollten nicht gegessen werden, unabhängig ob roh oder gekocht, heißt es auf dem öffentlichen Gesundheitsportal Österreichs „Gesundheit.gv.at“.
Denn die Bitterstoffe können starke Magen- und Darmverstimmungen mit Erbrechen und Durchfall verursachen. Daher vor der Zubereitung ein kleines, rohes Stück Kürbis (oder Zucchini) kosten und auf den bitteren Geschmack testen. Neutraler oder süßlicher Geschmack ist unbedenklich.
Reich an wichtigen Nährstoffen
Mit durchschnittlich 25 kcal/100 Gramm ist der Kürbis ein kalorienarmes „Gemüse“. Das Fruchtfleisch ist reich an Kalium und natriumarm und hat dadurch eine leicht entwässernde und harntreibende Wirkung.
Bereits die Farbe der Kürbisse weist auf einen hohen Carotingehalt hin, dieser kann je nach Sorte bis zur 12-fachen Menge einer Karotte enthalten. Gut geeignet ist es damit auch für die Beikostmahlzeit von Kleinkindern.
Zudem liefert der Kürbis kleinere Mengen an B-Vitaminen, Vitamin C und E sowie die Mineralstoffe Calcium, Magnesium, Phosphor, Eisen, Zink und Selen. Kupfer, Eisen und Magnesium in idealer Zusammensetzung. Im Allgemeinen sind Winterkürbisse vitaminreicher als Sommerkürbisse.
Aufgrund ihrer guten Bekömmlichkeit und Verträglichkeit können Kürbisse gut in der Schonkost eingesetzt werden.
Gesunde Kürbiskerne
Auch Kürbiskerne können mit einer Menge wertvollem Eiweiß, Fettsäuren, Vitaminen sowie Mineralien aufwarten. Von den sekundären Pflanzenstoffen enthalten sie unter anderem Phytosterine (Pflanzenhormone), die wirksam gegen Harn- und Prostataleiden sind und auch den Cholesterinspiegel senken können.
Selen mit seiner antioxidativen Wirkung als Zellschutz sowie viel Vitamin E tun ihr Übriges für die Gesundheit. Samen und aus ihnen hergestellte Produkte werden in der Medizin als pflanzliches Arzneimittel gegen Reizblase und bei Problemen beim Wasserlassen eingesetzt.
Wie alle Nüsse und Samen sind auch Kürbiskerne aufgrund ihres hohen Fettgehaltes extrem nährreich, 100 Gramm Kürbiskerne enthalten etwa 520 kcal und mehr als 45 g Fett.
Ein Allroundtalent in der Küche
Je nach Sorte kann meist der ganze Kürbis verzehrt werden. Eine Ausnahme bildet jedoch der Stiel. Der Hokkaido-Kürbis ist dafür bekannt, dass er nicht geschält werden muss. Außerdem ist die Schale des Butternut- und des Muskatkürbisses essbar.
Kaum ein anderes Fruchtgemüse lässt sich auf so vielfältige Art und Weise zubereiten wie Kürbisse, schreibt das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE).
Die Kürbissuppe ist der Klassiker, die aus vielen Sorten und in noch mehr Variationen zubereitet werden kann, doch es gibt noch weitaus mehr leckere Kürbisrezepte.
Ob grillen, braten, dünsten, überbacken, kochen, einlegen oder pürieren, es gibt zahlreiche Möglichkeiten, den Kürbis zu verarbeiten.
Frische Kräuter und verschiedene Gewürze wie Minze, Zitronenmelisse, Thymian, Basilikum, Borretsch, Koriander, Liebstöckel, Rosmarin und Ingwer verleihen Kürbisgerichten ein interessantes Aroma.
Auch zu Marmelade, Pudding, Kompott oder Kuchen lassen sich die Früchte verarbeiten. Solche süßlichen Zubereitungen lassen sich gut mit Honig, Zimt, Fruchtsäften, Ananas, Äpfeln oder Orangen kombinieren.
Die Kürbiskerne können getrocknet und roh oder geröstet zum Knabbern verwendet werden, sie werten Salate und Müslis auf und verfeinern Kürbissuppen.
Monatelang haltbar
Bei richtiger Lagerung sind Kürbisse monatelang haltbar. Idealerweise sollten sie in einem gut belüfteten Raum kühl und trocken gelagert werden. Unbeschädigte Speisekürbisse, die vorübergehend zur Dekoration dienten, können meist noch in der Küche weiterverarbeitet werden.
Beim Einkauf ist ein frischer Kürbis unter anderem daran zu erkennen, dass keine Druckstellen vorhanden sind und er hohl klingt, wenn dagegen geklopft wird. Außerdem ist es wichtig, dass der Stiel noch dran ist, sonst verdirbt der Kürbis schnell.
Kleinere Exemplare haben ein festeres Fruchtfleisch, mehr Geschmack sowie weniger Fasern. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz: Kürbis – der Alleskönner, (Abruf: 28.11.2022), Verbraucherportal Bayern
- Landeszentrum für Ernährung Baden-Württemberg: Der Kürbis – vielfältige Riesenbeere, (Abruf: 28.11.2022), Landeszentrum für Ernährung Baden-Württemberg
- Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs „Gesundheit.gv.at“: Kürbis, (Abruf: 28.11.2022), Gesundheit.gv.at
- Bundeszentrum für Ernährung: Kürbisse sind unschlagbar vielseitig, (Abruf: 28.11.2022), Bundeszentrum für Ernährung
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.