Gesundheitliche Vor- und Nachteile von Kuh- und Hafermilch
Kuhmilch ist ein äußerst beliebtes Lebensmittel, egal ob pur, als Kakao oder zum Abrunden von Kaffee und Tee. Zudem ist Milch auch eine Zutat in zahlreichen Gerichten und Backwaren. Doch nicht alle Menschen wollen Milch trinken oder vertragen diese. Milchersatzprodukte wie Hafermilch können tierische Milch ersetzen. Doch was ist gesünder – Hafermilch oder Kuhmilch?
Um zu beurteilen, welches der beiden Lebensmittel gesünder ist, müssen zunächst die potentiellen Vor- und Nachteile von Kuhmilch und Hafermilch betrachtet werden, die der regelmäßige Verzehr mit sich bringen kann.
Potentielle gesundheitliche Vorteile von Kuhmilch
Grundsätzlich ist Kuhmilch ein nahrhaftes Lebensmittel, das viele wichtige Nährstoffe liefert, darunter Kalzium, Vitamin D, Vitamin B12 und hochwertiges Eiweiß. Der regelmäßige Verzehr von Kuhmilch kann folgende Vorteile für die Gesundheit mit sich bringen:
- Förderung der Knochen: Kuhmilch ist eine ausgezeichnete Quelle für Kalzium, welches für den Aufbau und den Erhalt starker Knochen wichtig ist. Das enthaltene Vitamin D hilft dem Körper darüber hinaus bei der Aufnahme von Kalzium.
- Muskelwachstum: Kuhmilch ist reich an hochwertigem Protein, das sowohl für den Muskelaufbau als auch für die Muskelreparatur förderlich ist.
- Unterstützung der Gewichtskontrolle: Die in Milch enthaltenen Eiweiße und Kohlenhydrate können die Sättigung länger aufrechterhalten, was dazu beitragen kann, ein gesundes Körpergewicht zu erreichen und zu halten.
- Vitamin B12-Quelle: Milch ist eine gute Quelle für Vitamin B12. Dieser Nährstoff ist unter anderem an der Bildung roter Blutkörperchen sowie an der Erhaltung der Nervenzellen beteiligt.
Kuhmilch: potentielle gesundheitliche Nachteile
Auch wenn Kuhmilch im Prinzip gute Nährwerte hat, gibt es einige mögliche negative Auswirkungen, die mit dem Konsum verbunden sind. Beispielsweise reagieren einige Personen empfindlich oder allergisch auf den Verzehr.
Zudem wurde in Studien ein übermäßiger Konsum von Milchprodukten mit einem erhöhten Risiko für Krebs verbunden. Hier die potentiellen Nachteile beim Konsum:
- Laktoseintoleranz: Kuhmilch enthält Laktose – eine Zuckerart, die manche Menschen nur schwer verdauen können. Bei Personen, die empfindlich auf Laktose reagieren, kann der Konsum von Kuhmilch zu Beschwerden wie Blähungen, Durchfall und Bauchschmerzen führen.
- Milchallergie: Auch die in der Kuhmilch enthaltenen Proteine werden nicht von allen Menschen vertragen. Bei Personen mit Milcheiweißallergie kann der Verzehr von Kuhmilch Symptome wie Nesselsucht, Atemnot, Übelkeit, Erbrechen und schlimmstenfalls Anaphylaxie auslösen.
- Erhöhtes Risiko für Krebs: In einigen Studien gibt es Hinweise darauf, dass der Konsum großer Mengen Milch und Milchprodukten mit einem erhöhten Risiko für bestimmte Krebsarten einhergeht, insbesondere in Bezug auf Prostata- und Eierstockkrebs.
- Viele gesättigte Fettsäuren: Vollmilch von der Kuh enthält einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren. Eine Ernährung, die viel gesättigte Fettsäuren enthält, kann den Cholesterinspiegel und das Risiko für Herzkrankheiten erhöhen.
Potentielle gesundheitliche Vorteile von Hafermilch
Hafermilch ist eine beliebte Alternative zu Kuhmilch – doch bringt der Austausch auch gesundheitliche Vorteile mit sich? Hier sind einige mögliche gesundheitliche Vorteile von Hafermilch:
- Wenig gesättigte Fettsäuren: Im Vergleich zu Kuhmilch ist Hafermilch von Natur aus arm an gesättigten Fettsäuren, weshalb sie gerade für Menschen mit hohem Cholesterinspiegel und Herzerkrankungen eine interessante Alternative darstellen könnte.
- Hoher Anteil an Ballaststoffen: Hafermilch enthält mehr Ballaststoffe als Kuhmilch. Ballaststoffe sind wichtig für ein gesundes Verdauungssystem und helfen ebenfalls dabei, den Cholesterinspiegel zu senken.
- Hilft bei der Blutzucker-Regulation: Hafermilch enthält Beta-Glucane – das sind besonders lösliche Ballaststoffe, die sich positiv auf die Insulinempfindlichkeit und die Insulinresistenz auswirken können. Außerdem hat Hafermilch einen niedrigen glykämischen Index, weshalb sie für Menschen mit Diabetes eine gute Alternative zu Kuhmilch darstellen könnte.
- Rein pflanzlich: Hafermilch ist ein rein pflanzliches Produkt und bietet daher eine Alternative für Menschen, die sich vegan ernähren oder den Konsum tierischer Produkte einschränken möchten.
- Laktosefrei: Auch für Personen, die unter Laktoseintoleranz leiden, bietet Hafermilch eine Ausweichmöglichkeit.
Potentielle gesundheitliche Nachteile von Hafermilch
Im Allgemeinen kann Hafermilch als eine gesunde und nahrhafte Alternative zu Kuhmilch betrachtet werden. Es gibt jedoch auch einige mögliche negative Auswirkungen, die mit dem Verzehr verbunden sind, insbesondere wenn Hafermilch in großen Mengen getrunken wird oder Varianten mit zugesetztem Zucker bevorzugt werden. Hier die potenziellen gesundheitlichen Nachteile von Hafermilch:
- Geringer Proteingehalt: Im Vergleich zu Kuhmilch enthält Hafermilch weniger Proteine.
- Zugesetzter Zucker: Viele Milchersatzprodukte enthalten zugesetzten Zucker, der die potenziellen gesundheitliche Vorteile der Hafermilch wieder relativieren kann.
- Kann Gluten enthalten: Einige Hafer-Sorten enthalten Gluten, weshalb auch einige Hafermilch-Produkte Gluten enthalten können. Personen mit Zöliakie oder Gluten-Empfindlichkeit sollten daher beim Kauf auf glutenfreie Varianten achten.
- Kann viele Kalorien enthalten: Je nach Sorte und zugesetztem Zucker kann Hafermilch mehr Kalorien enthalten als Kuhmilch, weshalb sie bei hohem Verzehr zu einer Gewichtszunahme beitragen kann.
- Kann Carrageen enthalten: Carrageen ist ein Verdickungsmittel, das häufig in Hafermilch verwendet wird, um die Konsistenz zu verbessern. In Studien gibt es Hinweise darauf, dass dieser Zusatzstoff an der Entstehung von Entzündungen beteiligt ist. Dies ist allerdings noch nicht abschließend geklärt.
Was ist nun gesünder?
Um zu beantworten, ob Hafermilch oder Kuhmilch gesünder ist, muss die jeweilige Situation der Person betrachtet werden. Während Kuhmilch vor allem durch Kalzium, Protein und Vitamin B12 punktet, kann Hafermilch zur Regulierung des Cholesterin- und Blutzuckerspiegels beitragen und bietet eine Alternative für Veganerinnen und Veganer sowie für Menschen mit Laktoseintoleranz.
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Hafermilch ist umweltfreundlicher
In Bezug auf die Umweltauswirkungen ist Hafermilch im Vergleich zu Kuhmilch klar die nachhaltigere Alternative. Denn für den Anbau von Hafer wird weniger Land und Wasser benötigt. Außerdem werden bei der Produktion von Hafermilch weniger Treibhausgase freigesetzt als bei der Produktion von Kuhmilch.
Wer die Auswahl also an der Nachhaltigkeit festmachen möchte, sollte daher zur Hafermilch greifen. Weitere Informationen über Hafer und dessen mögliche Auswirkungen finden Sie in dem Artikel Hafer – Anwendung, Wirkung und Rezepte. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Maria G. Kakkoura, Huaidong Du, Yu Guo, Canqing Yu, et al.: Dairy consumption and risks of total and site-specific cancers in Chinese adults: an 11-year prospective study of 0.5 million people; in: BMC Medicine (2022), ,bmcmedicine.biomedcentral.com
- Kalyn M. Collard, David P. McCormick: Nutritional Comparison of Cow's Milk and Alternative Milk Products; in: Academic Pediatrics (2021), sciencedirect.com
- Fang Liu, Pengfen Hou, Hui Zhang, et al.: Food-grade carrageenans and their implications in health and disease; in: Comprehensive Reviews in Food Science and Food Safety (2021), ift.onlinelibrary.wiley.com
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.