Magen-Darm-Probleme und Rheuma: Kurkuma hilft bei verschiedenen Beschwerden
Es ist kein Geheimnis mehr, dass Kurkuma ein wirksames Heilmittel ist. Es hilft bei Verdauungs-, Gelenkproblemen und Schmerzen. Das enthaltene Curcumin stärkt, wie andere sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe auch, das Immunsystem. Eine Studie der University of Tsukuba in Japan stellte fest, dass Curcumin bei einigen Patienten genauso effektiv für die Gefäßgesundheit wirkt, wie Aerobic.
Kurkuma ist in Asien seit Jahrtausenden als Gewürz und Heilmittel bekannt. Auch hierzulande gewinnt die Wurzelknolle zunehmend an Beliebtheit. Kurkuma, auch Gelber Ingwer oder Gelbwurz genannt, gilt als Heilpflanze – doch was bewirkt Curcumin, der kräftig-gelbe Hauptinhaltsstoff der Pflanze, tatsächlich?
Nachgewiesene Verbesserung von Symptomen
„Es gibt durchaus nachgewiesene Symptomverbesserung durch Kurkuma, beispielsweise bei entzündlichem Rheumatismus. Auch die beruhigende, krampflösende Wirkung des Curcumins bei Magen- und Darmbeschwerden ist durch die WHO anerkannt“, erläutert Gisela Horlemann, Ökotrophologin beim VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB) in einer Mitteilung.
Verschiedene Anwendungsgebiete
Wie der VSB an andere Stelle schreibt, verwenden die indische Ayurveda Lehre und die chinesische Medizin (TCM) Kurkuma seit langem als Heilpflanze. Die Pflanze wirkt entzündungshemmend, antiinfektiös und immunstimulierend.
Kurkuma empfiehlt sich laut dem VerbraucherService bei verschiedenen Beschwerden, wie zum Beispiel Verdauungs-, Gelenkproblemen und Schmerzen. Und Curcumin, stärkt – wie viele andere sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe auch – das Immunsystem.
Doch der Gelbe Ingwer kann noch mehr: Wie Forschende der University of California in der Fachzeitschrift „American Journal of Geriatric Psychiatry“ berichteten, stärkt die Knolle dank des Inhaltsstoffs Curcumin auch das Erinnerungsvermögen und die Stimmung von Menschen mit milden, altersbedingten Erinnerungsschwächen.
„Es ist nicht sicher, wie Curcumin seine Wirkung entfaltet, aber es könnte auf seine Eigenschaften zurückzuführen sein, Gehirnentzündungen zu reduzieren, welche sowohl mit der Alzheimer-Krankheit als auch mit schweren Depressionen in Verbindung gebracht werden“, erklärte Autor Dr. Gary Small in einer Pressemitteilung.
Damit nicht genug: In einer Studie der University of Tsukuba in Japan wurde festgestellt, dass Curcumin bei manchen Menschen genauso effektiv für die Gefäßgesundheit ist wie Aerobic.
Tageshöchstmenge wird in der Regel nicht überschritten
In größeren Mengen verzehrt, kann Kurkuma unter Umständen Beschwerden wie Magenschmerzen, Übelkeit oder Durchfall verursachen.
Als Gewürz wird Kurkuma meist in kleinen Mengen verwendet. Die European Food Safety Authority (EFSA) hat die Tageshöchstmenge von drei Milligramm Curcumin pro Kilogramm Körpergewicht festgelegt. Das bedeutet, dass täglich für einen Erwachsenen mit 70 Kilogramm Körpergewicht die Einnahme von 2,1 g Curcumin, das entspricht rund fünf Gramm Kurkuma (1TL), völlig unbedenklich ist.
Als Gewürz angewendet, besteht also nur bei sehr hohem Konsum das Risiko der Überdosierung. Der Körper nimmt Curcumin, der von der Lebensmittelindustrie als Farbstoff E 100 eingesetzt wird, nur in Verbindung mit Fett auf.
Nahrungsergänzungsmittel nur in Absprache mit einem Arzt einnehmen
Der VerbraucherService weist darauf hin, dass auf dem Markt auch zahlreiche curcuminhaltige Präparate zur Nahrungsergänzung mit sehr unterschiedlicher Dosierung zu finden sind. Nahrungsergänzungsmittel dienen, anders als Medikamente, nicht zur Vorbeugung oder Linderung einer Erkrankung, da hierzu die nötigen Wirknachweise fehlen. Krankheitsbezogene Werbeaussagen sind deswegen generell verboten und unseriös.
Solche Produkte sollten grundsätzlich nur in Absprache mit einem Arzt eingenommen werden, der auch Dauer und Dosierung bestimmt sowie mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten berücksichtigt. Für schwangere und stillende Frauen und für Menschen mit Gallensteinen eignen sich curcuminhaltige Produkte nicht.
Ausgewogene Ernährung
Trotz aller gesundheitlichen Vorteile von Kurkuma: Ein einziger Inhaltsstoff oder ein Lebensmittel allein gewährleistet keine gesunde Ernährung. Für die Gesundheit werden neben Vitaminen und Mineralstoffen auch die zahlreichen, sekundären Pflanzeninhaltsstoffe benötigt, die in allen Gemüse-, Obst- und Nusssorten aber auch in Vollkorngetreide vorkommen.
Leckeres und gesundes Getränk: Goldene Milch
Kurkuma bietet sich nicht nur als Gewürz für süße und pikante Speisen an. Auch leckere und gesunde Getränke lassen sich damit zaubern. Der VerbraucherService hat dazu ein Rezept für „Goldene Milch“, auch „Golden Latte“ genannt:
- 200 ml Milch oder Pflanzenmilch
- 1 TL Kurkuma oder 1 cm Kurkumaknolle
- 1 Prise Pfeffer, Zimt und Kardamom
- 1 TL Kokosöl oder Ghee (geklärte Butter)
Alle Zutaten in einem Topf mischen und langsam erwärmen. Rund vier Minuten köcheln lassen und nach Geschmack zum Beispiel mit Honig süßen. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- VerbraucherService Bayern: Was Kurkuma wirklich bewirkt, (Abruf: 13.11.2019), VerbraucherService Bayern
- VerbraucherService Bayern: Kurkuma – vielseitig aber kein Allheilmittel, (Abruf: 13.11.2019), VerbraucherService Bayern
- American Journal of Geriatric Psychiatry: Memory and Brain Amyloid and Tau Effects of a Bioavailable Form of Curcumin in Non-Demented Adults: A Double-Blind, Placebo-Controlled 18-Month Trial, (Abruf: 13.11.2019), American Journal of Geriatric Psychiatry
- University of California: Curcumin improves memory and mood, new UCLA study says, (Abruf: 13.11.2019), University of California
- Nutrition Research: Curcumin ingestion and exercise training improve vascular endothelial function in postmenopausal women, (Abruf: 13.11.2019), Nutrition Research
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.