Viele Stofftiere für Kinder mit Giftstoffen belastet
Kuscheltiere sind bei vielen Kindern ständige Begleiter im Alltag und auch als Weihnachtsgeschenke besonders beliebt. Jedoch enthalten die Stofftiere oft gefährliche Giftstoffe und können so Gesundheitsrisiken für die Kinder mit sich bringen, berichtet der österreichische Verein für Konsumenteninformation (VKI). „Beim Profitmachen zeigen Hersteller von Kinderspielzeug, wie unsere Tests leider beweisen, wenig Skrupel“, so der VKI. Zwar seien keine akuten Vergiftungserscheinungen der Kinder zu befürchten, doch langfristig könne die Aufnahme der Giftstoffe erhebliche Beeinträchtigungen mit sich bringen.
In der Vorweihnachtszeit brummt das Geschäft mit kuscheligen Stofftieren und viele Kinder werden sich auch dieses Jahr über einen Teddy, ein Plüschpferd oder einen Kuschelhasen unter dem Weihnachtsbau freuen. „Kaum ein anderes Spielzeug kommt schon Babys über Stunden so nahe wie das liebste Kuscheltier“, berichtet der VKI. Hier wird deutlich, warum Schadstoffe bei Stofftieren ein besonderes Risiko darstellen können. Bei dem engen Kontakt können erhebliche Mengen der Schadstoffe aufgenommen werden.
Nur ein Kuscheltier ohne jegliche Schadstoffspuren
Unter Berufung auf einen aktuellen Test der Stiftung Warentest warnt der VKI vor möglichen Gesundheitsgefahren für die Kinder. „In 16 von 23 getesteten und auch in österreichischen Geschäften erhältlichen Produkten wurden teilweise erhebliche Mengen an gefährlichen Schadstoffen gefunden, darunter auch die krebserzeugenden polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK)“, so die Mitteilung des VKI. Lediglich sechs Kuscheltiere seien als empfehlenswert zu erachten, wobei fünf von ihnen dennoch Spuren von Schadstoffen aufwiesen. Ein einziges Kuscheltier war frei von messbaren Belastungen: Der Schlenkertier Hase (beige) des Herstellers Senger Tierpuppen, berichtet der VKI.
Langfristige Gesundheitsrisiken durch enthaltene Schadstoffe
Auch Kuscheltiere renommierter Markenhersteller wie Käthe Kruse, Sigikid oder Steiff konnten in dem aktuellen Test nicht immer überzeugen. Grundsätzlich waren neben Schadstoffbelastungen vor allem Schwächen bei der Verarbeitung wesentliche Kritikpunkte der Tester. Beispielsweise hätten zwei Produkte angesichts der mangelhaften Verarbeitung überhaupt nicht verkauft werden dürfen, da bei instabilen, schnell reißenden Nähten die Gefahr bestehe, dass Kinder Teile der Kuscheltiere verschlucken und schlimmstenfalls daran ersticken.
Die Schadstoffe bringen hingegen laut Aussage der Experten ein eher langfristiges Gesundheitsrisiko mit sich. Hier wird insbesondere auf die krebserregende Wirkung der nachgewiesenen Substanzen und mögliche Beeinträchtigungen der Fortpflanzungsfähigkeit hingewiesen. In den Flügeln des Drachens Kuno von Käthe Kruse fanden die Tester beispielsweise eine eingearbeitete Kunststoff-Folie, die mit Diethylhexylphthalat (DEHP) belastet war, das seit Jahren in Spielzeug verboten ist, berichtet die österreichische Tageszeitung „der Standard“ von den Untersuchungsergebnissen. DEHP könne sich negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken.
Risiken beim Kuscheltierkauf vermeiden
Um beim Kauf von Kinderspielzeug unnötige Risiken für die Kleinen zu vermeiden, sollte vor allem auf den Geruch und die Verarbeitung geachtet werden. Bei auffällig riechenden Spielwaren und offensichtlichen Verarbeitungsschwächen ist laut Aussage der Experten von einem Kauf Abstand zu nehmen. Die Verarbeitung könne beispielsweise durch leichtes Ziehen an den Nähten oder Knopfaugen getestet werden. Prüfzeichen wie das CE-Zeichen seien für Spielzeug Pflicht und darüber hinaus könne das GS-Zeichen (Geprüfte Sicherheit) auf besonders hohe Standards hinweisen. Nicht zuletzt sollten Kuscheltiere waschbar sein und ein Waschgang vor dem ersten Gebrauch sei empfehlenswert, erläutern die Experten. (fp)
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