Saudi-Arabien: Labormitarbeiter stirbt an Mers-Virus
05.05.2014
Nachdem vor wenigen Tagen berichtet wurde, dass das gefährliche Coronavirus Mers auch die USA erreicht hat, sind Gesundheitsexperten in großer Sorge, da sich das Virus immer weiter ausbreitet. Dies vor allem in Saudi-Arabien, von wo berichtet wird, dass jetzt ein Labormitarbeiter an den Folgen einer Mers-Infektion gestorben ist.
Labormitarbeiter in Saudi-Arabien gestorben
Wie die Tageszeitung „Saudi Gazette“ berichtete, ist in der saudi-arabischen Stadt Dschidda ein Labormitarbeiter an den Folgen einer Mers-Infektion gestorben. Das Königreich Saudi-Arabien ist das Land mit den meisten Mers-Infektionen weltweit, allein zwischen dem 11. und 26. April 2014 wurden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 138 Erkrankungsfälle diagnostiziert. Trotzdem sind die Vorsichtsmaßnahmen im Gesundheitswesen des islamischen Landes offenbar nicht ausreichend. Bei dem gemeldeten Fall handele es sich bereits um den zweiten Tod eines Krankenhausangestellten durch das gefährliche Virus.
Mers tauchte erstmals in der Pilgerstadt Mekka auf
Informationen der Zeitung zufolge hätten Ärzte in einem privaten Krankenhaus bei dem Laboranten das Mers-CoV („Middle East Respiratory Syndrome Coronavirus“) zunächst nicht erkannt. Demnach lautete ihre Diagnose auf „Denguefieber“. Das Mers-Virus kann zu schweren Infektionen der Atemwege, Lungenentzündung und Nierenversagen führen. Das Virus, gegen das es noch keinen Impfstoff gibt, tauchte nun auch erstmals in der Pilgerstadt Mekka auf. Dort sei eine 40-jährige Frau ins Krankenhaus gebracht worden. Am vergangenen Wochenende war der erste Mers-Fall in den USA nachgewiesen worden. Dort hatte sich im Bundesstaat Indiana ein Patient mit Symptomen wie Fieber, Kurzatmigkeit und Husten in eine Klinik begeben. Er sei zuvor von Saudi-Arabien, wo er im Gesundheitswesen gearbeitet haben soll, über Großbritannien in die USA eingereist.
Erreger auch in andere Länder eingeschleppt
Auch wenn der größte Teil der Erkrankungen in Saudi-Arabien registriert wird, so sei der Erreger vereinzelt auch in andere Länder eingeschleppt worden, beispielsweise nach Großbritannien. Auch in München war im März 2013 ein 73 Jahre alter Mers-Patient aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gestorben. Zudem werde derzeit ein Todesfall auf einen Zusammenhang mit Mers in Ägypten geprüft. Eine 60-Jährige, die kurz zuvor von einer Pilgerfahrt aus Saudi Arabien zurückgekehrt war, starb den Behörden zufolge in Port Said. Am ebenfalls zu den Coronaviren zählenden Sars-Erreger waren vor zehn Jahren rund 800 Menschen gestorben. Auch wenn Mers zwar als weniger ansteckend gilt, führt es aber häufiger zum Tod als dies bei vielen anderen Infektionskrankheiten der Fall ist. Für Reisen in betroffene Länder wird empfohlen, grundlegende Vorsichtsmaßnahmen zu berücksichtigen, wie beispielsweise Abstand zu Menschen mit akuten Atemwegsinfektionen zu halten sowie Tierkontakte zu meiden. Empfehlenswert seien zudem allgemeine Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen und der Verzicht auf nicht vollständig durchgegartes Fleisch sowie rohes Gemüse und ungeschältes Obst. (sb)
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