Unbelehrbare Raucher widerstehen jeglichen Argumenten. Sie meinen sogar, “an irgendwas muss man ja sterben”. Die Wahrscheinlichkeit eines Rauchers an den Folgen seines Konsums zu sterben ist in der Tat groß. Laut mehrerer wissenschaftlicher Arbeiten, leben Raucher in Schnitt etwa 10 Jahre weniger als Nichtraucher. Oft versterben die Raucher an Lungenkrebs, COPD, Magen- und Darmkrebs, Schlaganfall oder einen Herzinfarkt. Die Leiden sind also meist jahrelang, bis der Tod den Raucher erlöst.
Laut Mitteilung der Universität Oxford sind „die wichtigsten Ergebnisse der Studie, dass die Gefahr des Rauchens für Frauen größer ist, als aus früheren Studien hervorgeht – aber auch, dass das Aufgeben des Rauchens, größere Vorteile hat als bisher angenommen.“ Um bis zu zehn Jahre könne sich die Lebenserwartung bei Frauen erhöhen, wenn sie bis zum Alter von 39 Jahren, dass Rauchern bereits wieder eingestellt haben, schreiben die Forscher.
Raucherinnen starben rund dreimal häufiger
In der bislang größten britischen Raucher-Studie haben die Forscher um Professor Sir Richard Peto von der Universität Oxford die Auswirkungen des Tabakkonsums auf die Lebenserwartung der Frauen untersucht. Für ihre Studien rekrutierten die Wissenschaftler zwischen 1996 und 2001 rund 1,3 Millionen Frauen im Alter von 50 bis 65 Jahren. Die Teilnehmerinnen machten in einem Fragebogen Angaben zu ihrem Lebensstil sowie medizinischen und sozialen Faktoren. Drei Jahre später nahmen sie dann an einer weiteren Studie teil.
Über 12 Jahre lang – ab dem Zeitpunkt der ersten Befragung – begleiteten die Forscher die Probandinnen und untersuchten auftretende Todesfälle. Von den Teilnehmerinnen waren zu Beginn der Studie 20 Prozent Raucherinnen, 28 Prozent Ex-Raucherinnen und 52 Prozent hatten nie geraucht, schreiben Prof. Peto und Kollegen. Waren die Frauen auch bei der zweiten Untersuchung nach drei Jahren noch Raucher, starben sie durchschnittlich dreimal häufiger als Nichtraucherinnen in den nächsten neuen Jahren, so die Mitteilung der Universität Oxford.
Zehn Jahre Lebenszeit können durch den Rauch-Stopp gewonnen werden
Die Sterbestatistik ließ auch erkennen, dass Raucherinnen, die im Alter um die 30 Jahre ihren Tabakkonsum einstellten, ihre Lebenserwartung hierdurch deutlich verbesserten. „Die bisher größte Studie des Rauchens bei Frauen in Großbritannien hat gezeigt, dass Raucherinnen mindestens zehn Jahre ihres Lebens verlieren“, berichtet die Universität Oxford und ergänzt: Aber durch das Einstellen des Rauchens vor dem 40. Lebensjahr seien 90 Prozent des erhöhten Sterberisikos zu vermeiden.
Damit stützen die Forscher die bisherige These, dass sich der Organismus nach einer gewissen Zeitspanne von den Schäden des Rauchens einigermaßen erholt. Ein endgültiger Beleg für diese Annahme steht allerdings noch aus und die britischen Forscher kommen zu dem Schluss, dass ein frühes Ende des Tabakkonsums eine deutlich positivere Wirkung erzielt, als die Einstellung des Rauchens in späteren Lebensjahren. Professor Peto betonte, dass „Raucher, die vor Erreichen des mittleren Alters aufhören, durchschnittlichen zusätzliche 10 Jahre des Lebens gewinnen.“ Bei einem Rauch-Stopp im späteren Lebensalter liege die gewonnene Lebenszeit deutlich geringer. (fp)
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