Wöchentliches Lauftraining kann Sterberisiko erheblich senken
Joggen ist gesund: In einer australischen Studie hat sich gezeigt, dass bereits ein Lauftraining von nur 50 Minuten pro Woche das Sterberisiko erheblich senken kann. Die Forschenden kommen aber auch zu dem Schluss, dass mehr Bewegung wahrscheinlich zu einer noch stärkeren Verbesserung der Gesundheit und der Lebenserwartung führen würde.
Neue Untersuchungen des Institute for Health & Sport der Victoria University in Melbourne (Australien) haben ergeben, dass bereits ein Lauf von nur 50 Minuten pro Woche das Sterberisiko erheblich senken kann. Für die im Fachmagazin „British Journal of Sports Medicine“ veröffentlichte Studie haben die Forschenden um den außerordentlichen Professor Zeljko Pedisic die wissenschaftliche Literatur systematisch überprüft und 14 Studien zum Zusammenhang zwischen Laufen und Sterberisiko gefunden.
Bereits einmal wöchentlich Laufen bringt deutliche Vorteile
Laut einer Mitteilung der Universität umfasste die Studie 232.149 Personen, deren Gesundheit zwischen 5,5 und 35 Jahren nachverfolgt wurde. Rund elf Prozent der Menschen starben während der Nachbeobachtung. Als die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Ergebnisse der eingeschlossenen Studien kombinierten, stellten sie fest, dass Menschen, die rannten, gegenüber denjenigen, die überhaupt nicht liefen, folgende Vorteile hatten:
- ein 27 Prozent geringeres Sterberisiko aus allen Gründen,
- ein 30 Prozent geringeres Sterberisiko durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
- ein 23 Prozent geringeres Risiko an Krebs zu sterben.
Solche Vorteile wurden sogar für diejenigen festgestellt, die nur einmal wöchentlich oder weniger als 50 Minuten pro Woche liefen. Die Forschenden fanden keine Hinweise darauf, dass der Nutzen mit zunehmendem Laufen zunimmt.
Es spricht nichts gegen längeres und häufigeres Joggen
„Dies ist eine gute Nachricht für diejenigen, die nicht viel Zeit für Sport haben, aber es sollte diejenigen nicht entmutigen, die gerne länger und öfter laufen“, sagte Pedisic. Obwohl einige Kliniker möglicherweise davon abgehalten wurden, das Laufen als Teil der „Lifestyle-Medizin“ zu fördern, weil eine starke Anstrengung mit einem plötzlichen Herztod in Verbindung gebracht wurde, zeigt diese Studie, dass der Nutzen des Laufens dieses Risiko in der Allgemeinbevölkerung überwiegt.
In der Mitteilung wird auch darauf hingewiesen, dass die Studie zwar Vorteile des Laufens für die Gesundheit feststellte, dass die Anzahl der verfügbaren Studien aber relativ gering war, was Einfluss auf die Ergebnisse gehabt haben könnte. Die Forschenden kommen jedoch zu dem Schluss, dass eine erhöhte Teilnahmequote am Laufen, unabhängig von der „Dosis“, höchstwahrscheinlich zu einer wesentlichen Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung und der Lebenserwartung führen würde. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Victoria University Melbourne: Running for our lives: (Abruf: 05.11.2019), Victoria University Melbourne
- British Journal of Sports Medicine: Is running associated with a lower risk of all-cause, cardiovascular and cancer mortality, and is the more the better? A systematic review and meta-analysis, (Abruf: 05.11.2019), British Journal of Sports Medicine
Wichtiger Hinweis:
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