Muskelmasse ist wichtig für gesundes Altern
Mit dem Alter nimmt der Abbau der Muskelmasse immer mehr zu. Doch auch Ältere können weiterhin Muskeln aufbauen. Es lohnt sich in jedem Lebensjahr, mit Sport anzufangen. Regelmäßige körperliche Aktivitäten führen zu mehr Muskeln und diese tragen zu einer höheren Lebenserwartung bei.
Die Muskelmasse ist der Schlüssel zu einer gesunden Langlebigkeit, erklärt Professor Alan Hayes von der Victoria University (VU) in Melbourne (Australien) in einer aktuellen Mitteilung. Muskeln sind der wichtigste Ort der Glukoseentsorgung, sie können dazu beitragen, die Entwicklung von Diabetes zu verhindern, einen wesentlichen Beitrag zum Ruheumsatz leisten und so zur Gewichtserhaltung beitragen, sagt der Experte.
Muskelabbau entgegentreten
„Der Verlust der Skelettmuskulatur wird oft nur als natürliche Folge des Alterns angesehen, aber Muskelschwund kann durch Verletzungen, während längerer Bettruhe, als Folge von genetischen Defekten wie Muskeldystrophie und sekundär bei fast allen chronischen Krankheiten auftreten, insbesondere bei Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, COPD und Diabetes“, erläutert Prof. Hayes.
Der stellvertretende Direktor des Australian Institute for Musculoskeletal Sciences (AIMSS) und des Institute for Health and Sport sagt, dass es keinen Zweifel gibt, dass Bewegung ein wichtiger Regulator der Muskelfunktion ist.
„Dreißig Minuten moderates und dynamisches Training an fünf Tagen pro Woche und zwei- bis dreimal wöchentlich Widerstandstraining sind bewährte Trainingsempfehlungen, auch bei älteren Menschen. Wir wissen aber auch, dass es nicht für alle möglich ist, zu trainieren“, so der Wissenschaftler.
Gesundes Eiweiß
Laut dem Forscher suchen viele Menschen nach pharmakologischen Interventionen, um dem Problem zu begegnen. Er und sein Team hingegen sind an natürlicheren Maßnahmen interessiert.
Ein wichtiger Aspekt ist eine über den Tag verteilte Aufnahme von qualitativ gutem Eiweiß. Prof. Hayes verweist dabei auch auf Nahrungsergänzung.
„Unsere frühere Arbeit hat gezeigt, dass die Einnahme von Protein in den Stunden rund um das Training Ihnen mehr bringt, aber die tägliche Aufnahme von Protein ist im Allgemeinen nur für die Vorbeugung eines Mangels empfohlen, nicht für eine optimale Muskelfunktion“, so der Fachmann.
„Unsere jüngste Arbeit beschäftigte sich auch mit der Diät der EAT-Lancet-Kommission“, erklärt der Forscher. Bei dieser Ernährung wird tierisches Protein reduziert und mehr auf pflanzliches Eiweiß gesetzt.
„Tierisches Protein erhöht und erhält die Muskeln effizienter als pflanzliches Protein, daher müssen wir die Auswirkungen berücksichtigen, die eine Ernährungsumstellung auf die Muskelmasse und -funktion haben kann.“
Vitamin D unterstützt die Muskeln
Laut Professor Hayes ist die Rolle von Vitamin D besonders interessant. „Es ein Vitamin zu nennen, ist eine falsche Bezeichnung. Aufgrund seiner vielfältigen Wirkungen in einer Reihe von Geweben ist seine Wirkung mit der eines Hormons vergleichbar.“
Wie der Fachmann weiter sagt, sind die Menschen während der Lockdowns in der Corona-Pandemie „nicht nur weniger aktiv, was sich auf die Skelettmuskelmasse und -funktion auswirkt, sondern sie kommen auch nicht nach draußen ans Sonnenlicht.“ Doch Menschen brauchen Sonnenlicht, damit der Körper Vitamin D produzieren kann.
Seiner Aussage nach gibt es Belege, dass das Wiederauffüllen der Vitamin-D-Speicher bei Menschen mit Vitamin-D-Mangel Muskelschwäche und das Fatigue-Syndrom umkehren kann.
Und eine gesteigerte Vitamin D Aufnahme führt Fachleuten zufolge zu einer vermehrten Bildung von Muskelzellen und Muskelfasern. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Victoria University: MUSCLE MASS IS VITAL FOR HEALTHY, ACTIVE AGEING, (Abruf: 21.08.2021), Victoria University
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.